Während Jahrzehnten fuhren jeden Tag 20'000 Fahrzeuge an der Kathedrale vorbei. Die Folgen davon: «Alles war rabenschwarz und mit einem Zentimeter Staub bedeckt, es war ein trauriges Bild», sagt Stanislas Rück, Vorsteher des kantonalen Amtes für Kulturgüter.
Es war ein trauriges Bild.
Das war 1977. Der Kanton beschloss deshalb: Das Südportal müsse vor der Luftverschmutzung geschützt werden. Es erhielt deshalb eine Holzverkleidung, die es jahrzehntelang behalten sollte. Das Portal wurde zwar gereinigt und die wichtigsten Skulpturen wurden entfernt – an eine vollständige Restaurierung war aber wegen des hohen Verkehrsaufkommens nach wie vor nicht zu denken.
Poyabrücke als Anstoss
Erst 2006 kam so richtig Bewegung in die Sache – als das Freiburger Stimmvolk Ja sagte zum Bau der Poyabrücke. Das vorrangige Ziel der Brücke: Das Burgquartier rund um die Kathedrale vom Verkehr zu entlasten.
Nun hiess es: Warten, bis die neue Brücke fertig gebaut war und der Verkehr rund um die Kathedrale verschwand. «Als die Brücke aufging, begannen quasi am nächsten Tag die Sanierungsarbeiten», sagt Stanislas Rück. Das war vor zwei Jahren. Mittlerweile ist das Südportal restauriert und ab diesem Freitag wieder sichtbar.
Pünktlich zum Fest
Kein Zufall, wird das Südportal ausgerechnet dieses Wochenende wiedereröffnet: Am Samstag findet in der Stadt Freiburg der traditionelle St. Nikolaus-Umzug statt. 30'000 Freiburgerinnen und Freiburger werden dem Stadtpatron zujubeln – der gleichzeitig auch Namensgeber der Kathedrale ist.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)