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Journalisten befragen Alec von Graffenried
Legende: Holte im zweiten Wahlgang gut 58 Prozent der Stimmen: Alec von Graffenried von der Grünen Freien Liste. Keystone
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Stadtpräsident von Graffenried «Diese Wahl ist eine Chance für Bern»

Alec von Graffenried ist Stadtpräsident von Bern. Er holte deutlich mehr Stimmen als seine Kontrahentin von der SP, Ursula Wyss. Von Graffenried könnte tatsächlich Brücken bauen – meint unser Redaktor.

Die SP verliert nach 24 Jahren das Stadtpräsidium an die Grüne Freie Liste. Ursula Wyss von der SP kann das Amt nicht erben. Der neue Gemeinderat Alec von Graffenried macht das Rennen mit einem grossen Vorsprung. Während des Wahlkampfs betonte von Graffenried, er wolle als Stadtpräsident die Funktion eines «Brückenbauers» wahrnehmen.

Was bedeutet der Wechsel an der Spitze für die Stadt Bern?

Eine Einschätzung von SRF-Redaktor Michael Sahli
Mit Alec von Graffenried übernimmt ein Grüner das Zepter der Hauptstadt. Die Schlappe der SP ist eine Chance auf einen Neuanfang. Nicht inhaltlich – da ticken die Uhren gleich weiter wie bisher – sondern klimatisch. Die politischen Fronten in Bern sind verhärtet, das Blockdenken im Stadtparlament ist lähmend. Wichtige Fragen werden von der bürgerlichen Minderheit torpediert. Ohne Erfolg zwar, aber die Stimmung ist Gift für die Stadtentwicklung.

Ursula Wyss konnte während ihres Wahlkampfes nicht zeigen, dass sie Gräben zuschütten kann. Zu starr sind die Vorurteile gegenüber ihrer Person. In Sachen Persönlichkeit ist Alec von Graffenried ziemlich das Gegenteil von Ursula Wyss. Er kann die politische Lage in Bern entspannen. Er höre allen zu, sagt von Graffenried, er gehe auf alle ein. Das macht jenen Mut, welche bisher die Faust im Sack machten.

Mit seiner Statur könnte er das Gewerbe ins Boot holen. Und mit seiner Tonalität könnte er die politischen Polterer besänftigen. Gut möglich, dass er mit seiner pragmatischen Art tatsächlich Brücken bauen kann – so, wie er es im Wahlkampf versprochen hat.

Alec von Graffenried könnte es schaffen, Bernerinnen und Bernern eine linke Politik zu verkaufen, bei der sich auch die Bürgerlichen – und damit rund ein Drittel der Stadtbevölkerung – ernst genommen fühlen.

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