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«Wenn man gewinnen will, muss man verlieren können» (29.06.2016)
Aus Regi GR vom 24.06.2016.
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Graubünden Die Handschrift der Claudia Troncana in Silvaplana

Sie sorgte national für Schlagzeilen mit ihrem Kampf für eine Zweitwohnungssteuer in Silvaplana. Seit 2008 ist Claudia Troncana Gemeindepräsidentin der Oberengadiner Gemeinde und vertritt eigenständige Positionen, manche «FDP unlike». Ende Jahr tritt sie ab. Ein Gespräch über Siege und Niederlagen.

Bis vor Bundesgericht kämpfte Claudia Troncana, Gemeindepräsidentin von Silvaplana, für die Idee einer Zweitwohnungssteuer. Ferienwohnungsbesitzer, die kaum da sind, sollen zur Kasse gebeten werden dürfen. Das Bundesgericht gab 2014 grünes Licht, nachdem die Gemeinde vier Jahre zuvor der Steuer zugestimmt hatte.

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«Wenn man gewinnen will, muss man verlieren können» (29.06.2016)
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Doch dann drehte der Wind: Zweitwohnungsbesitzer wehrten sich, die kritischen Stimmen in der Gemeinde mehrten sich. «Der ganze Prozess dauerte zu lange», sagt heute Claudia Troncana.Die Opposition sei gewachsen, aber so sei es in der Politik: «Damit muss man umgehen können».

Das Volk habe entschieden. Die abtretende Gemeindepräsidentin beschreibt sich selber als praxisbezogen, als jemand, der mit den Gegebenheiten arbeitet, die sie vorfindet.

Claudia Troncana

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Die heute 60-Jährige wuchs in Pontresina auf. Nach Hotelfachschule, Jahren als Flight Attendant bei der Swissair, einem eigenen EDV-Büro, Craniotherapeutin und GPK-Mitglied Silvaplana wurde sie 2006 als Grossrätin gewählt. Seit 2009 ist sie Gemeindepräsidentin von Silvaplana, seit 2010 FDP-Mitglied. Claudia Trononca ist verheiratet.

Freie Marktwirtschaft ist nicht das höchste Gut

Die 60-Jährige vertritt auch klare Positionen in Bezug auf die Finanzierung von Alters- und Pflegeheimen. In der letzten Grossratssession setzte sie sich für das strenge Bündner System ein, mit fixen Tarifen, die für alle Heime gleich sind. Es sei eine Herzensangelegenheit, erzählt Troncana.

Da sie keine Kinder habe, habe sie sich in den letzten zehn Jahren um betagte Familienmitglieder in anderen Kantonen gekümmert und sagt mit Blick auf marktwirtschaftlich orientierte Pflegeheimmodelle: «Pflegebedürftige Menschen dürfen kein Geschäftsmodell sein». Es handle sich hier nicht um einen Markt, auf dem Geld verdient werden soll, sondern um Menschen in einer Notsituation, die unterstützt werden müssen.

Für eine FDP-Politikerin sind das ungewohnte Töne. Bis 2010 war Claudia Troncana auch parteilos, schloss sich dann aber mit der Wiederwahl in den Grossen Rat der Fraktion und gleichzeitig der Partei an. Für die Politikerin kein Widerspruch: Auch FDP-Wähler hätten ein Interesse, dass ihnen im Altersheim nicht das Geld aus der Tasche gezogen würde.

Ende 2016 gibt Claudia Troncana ihr Amt als Gemeindepräsidentin in Silvaplana ab. Im Grossen Rat möchte sie die Legislatur 2018 beenden und nicht mehr zur Wiederwahl antreten.

SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr, habs

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