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Pro und Kontra Energiestrategie 2050: Chancen oder Risiken für die Wasserkraft?

Am 21. Mai befindet das Schweizer Stimmvolk über die Energiestrategie 2050. Diese hat zum Ziel, die erneuerbaren Energien zu fördern und auf neue Atomkraft zu verzichten. Ständerat Stefan Engler (CVP) und Nationalrat Heinz Brand (SVP) kreuzen bei uns die Klingen.

Das Streitgespräch zur Energiestrategie 2050

Heinz Brand: Nationalrat für die Bündner SVP und Gegner der Energiestrategie 2050.
Stefan Engler: Ständerat für die Bündner CVP und Befürworter der Energiestrategie 2050.
Es sollen keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden. Stehen Sie hinter der Atomkraft?
Wir haben gar keine neuen Atomkraft-Projekte, also stellt sich die Frage gar nicht. Man sollte sich den Weg aber nicht verbauen, sondern auch diese Option behalten.
Es sollen keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden. Sind Sie Gegner der Atomkraft?
Richtig. Die Havarie von Fukushima hat für ein Umdenken gesorgt. Wie sollen wir mit dem radioaktiven Material umgehen und wollen wir das Restrisiko noch tragen?
Wird die Wasserkraft durch die Energiestrategie gestärkt?
Nein, die Energiestrategie schadet eher. Denn die Konkurrenzproduktion wird dadurch subventioniert. Wenn nur Wind und Solarkraft subventioniert werden, wird die Wasserkraft dadurch am Ende benachteiligt.
Wird die Wasserkraft durch die Energiestrategie gestärkt?
Die Energiestrategie wird die Wasserkraft nicht in die Wirtschaftlichkeit führen. Aber sie schadet sicher nicht. Die Situation wird verbessert und auch die Wasserkraft würde Beiträge erhalten.
Im vergangenen Winter aber waren verschiedene Atomkraftwerke nicht am Netz. Die Wasserkraft hat davon profitiert...
Das war lediglich ein kurzes Intermezzo. Die Wasserkraft ist ein darbender Wirtschaftszweig. Das sieht man am Beispiel Lago Bianco, wo das geplante Pumpspeicherkraftwerk nicht realisiert werden kann und immer wieder auf die lange Bank geschoben wird.
Im vergangenen Winter aber waren verschiedene Atomkraftwerke nicht am Netz. Die Wasserkraft hat davon profitiert...
Natürlich macht die Energiestrategie alleine den Unterschied nicht. Am Markt muss vor allem ein entsprechender Strompreis bezahlt werden. Nichts zu tun hilft aber bestimmt nicht.
Eines der Ziele ist, dass weniger Energie verbraucht wird. Was bedeutet das für die Bündnerinnen und Bündner?
In erster Linie wird man das finanziell spüren. Die Energie wird teurer. Sparvorgaben werden zu Anpassungen führen. Wenn man dabei an den Tourismus denkt, werden die Angebote wohl teurer und der Tourismus wird darunter leiden.
Eines der Ziele ist, dass weniger Energie verbraucht wird. Was bedeutet das für die Bündnerinnen und Bündner?
Die Ziele sind Richtwerte. 2035 soll der Energieverbrauch pro Kopf um 35 Prozent gesenkt werden. Aber es geht um neue Technologien. Noch in den 80er-Jahren haben beispielsweise Kühlschränke viel mehr Energie verbraucht. Auf diese Entwicklung müssen wir setzen.
Wenn die Schweizer Bevölkerung Nein sagt, was geschieht dann?
Ein Nein heisst nicht, dass man gegen jegliches Umdenken ist. Neue Marktmodelle sind gefragt, der Import von Billigstrom aus Deutschland kann nicht mehr hingenommen werden. Auch den Energieverbauch zu reduzieren ist wichtig, aber die Bevölkerung ist sich dessen bereits bewusst.
Wenn das Volk Ja sagt, was geschieht dann?
Es wäre ein sanfter Übergang in einen sicheren, umweltfreundlicheren Energieverbrauch. Ein Energieverbrauch mit deutlich weniger Kohlestrom. Man müsste in Zukunft alle fünf Jahre überprüfen, wo wir stehen und was noch zu tun ist.
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