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Kinder- und Jugendpsychiatrie «Es braucht Lösungen und nicht Diskussionen über Strukturen»

Der Kanton Graubünden hat zu wenige Plätze für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen. Die Regierung könne weder einfach Geld sprechen, noch die KJP (Kinder- und Jugendpsychiatrie) zu einer schnellen Lösung zwingen, sagt Regierungsrat Christian Rathgeb im Interview.

SRF: Es gibt zu wenige Plätze für junge Menschen mit psychischen Problemen im Kanton Graubünden. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) sagt, es bräuchte nur das entsprechende Geld vom Kanton. Warum spricht der Kanton dieses Geld nicht?

Christian Rathgeb: So einfach ist das nicht, sonst hätten wir nicht den Weg über ein Gutachten und eine Stellungnahm der KJP gemacht. Es gibt keine rechtliche Grundlage, um einfach Geld zu sprechen. Der Ball liegt im Moment beim KJP. Die Stiftung muss aufzeigen, wie sie die Versorgunslücke schliessen will. Wir sind gespannt auf den Vorschlag. Klar ist, dass es jetzt Lösungen braucht und keine Diskussionen über Strukturen.

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Christian Rathgeb ist seit 2012 Regierungsrat des Kantons Graubünden und steht dem Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit (DJSG) vor. Dazu gehört auch der Bereich Psychiatrie.

Die Lieblingslösung der Regierung wäre, dass die Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychiatrische Dienst (PDGR) zusammengehen. Halten Sie daran fest?

Ja, daran halte ich fest. Wir wollen langfristig eine gute Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie gewährleisten im Kanton. Wir waren immer der Auffassung, dass der KJP örtlich und fachlich selbständigkeit funktionieren soll. Gleichzeitig müssen aber auch die adiministrativen und finanziellen Rahmenbedingungen stimmen. Dazu braucht es den starken und finanziel gesunden PDGR als Partner. Wir sagen das schon lange. Die Idee kam aber nicht zu Stande. Darum suchen wir nun nach neuen Lösungen.

Die KJP hat Angst, dass sie bei einer Fusion mit den PDG als die kleinere Partei unter die Räder kommt. Kann der Kanton diese Bedenken abschwächen?

Wir können das wiederholen, was wir seit Jahren sagen: für uns ist klar, dass es für die Kinder- und Jugendpsychiatrie Selbständigkeit brauch, wie in anderen Teilen der Psychiatrie auch. Am Schluss muss es aber darum gehen, dass wir im Kanton Graubünden langfristig und selbständig Kinder- und Jugendpsychiatrie gewährleisten können.

Warum hat das bis jetzt nicht geklappt? Warum macht der Kanton nicht Druck, um eine Fusion zu erwirken?

Der Kanton kann nur Vereinbarungen abschliessen. Zwingen kann er niemanden. Diese Heirat braucht den Willen von beiden Seiten. Und wenn der vorhanden ist, werden wir eine gute Lösung finden.

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