Heinz Brand politisiert seit 2011 in Bern. Dort hat sich der SVP-Nationalrat einen Namen gemacht als Migrationsexperte. In Graubünden ist Brand unter anderem Präsident der Flury-Stiftung (seit 2002). In der Stiftung hat das «Regionaljournal» von Radio SRF Heinz Brand zum Jobtausch getroffen. Dieser wollte nicht Pfleger, Krankenwagenfahrer oder Arzt sein, lieber hat er den Direktorenposten übernommen.
Jobtausch-Reportage
Präsident Brand wird zum Direktor Brand
Gespräche mit dem Buchhalter, der Spitexverantwortlichen, empfangen einer Delegation: Regierungskandidat Brand rutscht für einen Vormittag vom Präsidenten- auf den Direktorenstuhl. Sich selber bezeichnet er als Perfektionist, der auf Bewährtes setzt und nicht leichtfertig etwas ausprobiert.
Heinz Brand war fast 25 Jahre lang Chef des Amts für Polizeiwesen und Zivilrecht (1987-2011), dem heutigen Amt für Migration und Zivilrecht. Der SVP-Politiker war verantwortlich für die Verschärfungen im Asylwesen, welche das Amt bis heute prägen. Das Regime ist streng und kostengünstig. Familien wohnen teilweise jahrelang in Asylzentren, die Kinder besuchen die heiminterne Schule.Die Handschrift von Heinz Brand trägt auch das abgelegene, einsame «Ausreisezentrum» in Valzeina.
«Unternehmerisch und straff» habe er das Migrationsamt geführt, sagt Brand selber. Auch als Nationalrat profilierte sich der SVP-Politiker im Migrationsbereich und wurde bald als Experte wahrgenommen. Wegen dieses Fokus auf ein Thema trauen ihm Kritiker das Amt des Regierungsrats nicht zu:
Kompetenzen hat er bei der Migrationspolitik. Das ist aber nicht das Problem, das wir haben.
Dieser Wahrnehmung widerspricht der 59-jährige Politiker. Als Präsident der Flury-Stiftung sei er stark engagiert im Gesundheitsbereich. Das heutige Prättigauer Gesundheitsmodell sowie das neue Spital, welches zurzeit in Schiers entsteht, seien zu einem grossen Teil sein Verdienst, sagt Brand. Als Mitglied des Gemeinderats von Klosters (1991-2002) habe er sich auch mit den Fragestellungen rund um den Tourismus auseinandergesetzt.
Heinz Brand setzt auf wenig Staat und viel Eigeninitiative. Die Privaten sollen den Tourismus mit guten Projekten vorwärts bringen. Mehr Subventionen brauche es nicht. Kritisch äussert sich Brand auch zur Wasserkraft: «Neue Projekte machen im aktuellen Umfeld wenig Sinn». Langfristig müsse man daher auch die Atomenergie im Auge behalten. Neue Technologien in diesem Bereich sind für ihn eine Option.
Seit 2012 ist Heinz Brand auch Präsident der SVP Graubünden. Er ist das Zugpferd der Partei. Der Jurist ist inzwischen Profi-Politiker und möchte dies als Regierungsrat auch bleiben. Seine Wahlchancen für den fünften Sitz sind intakt. Bei der repräsentativen Umfrage der Bündner Medien im Februar platzierte sich Brand knapp vor dem schärfsten Konkurrenten Jon Domenic Parolini.
Fragen an Heinz Brand
Was ist das drängendste Problem in Graubünden? | Das dringendste Problem ist meines Erachtens die Sicherung der Wirtschaftskraft Graubündens mit dem Ziel, im Bereich der Kernkompetenzen (Tourismus, Wasserkraftnutzung, etc.) die Besten zu werden und damit der Bündner Jugend eine sichere und aussichtsreiche Zukunft zu ermöglichen, welche eine Existenz in Graubünden ermöglicht und attraktiv macht. |
Wo, ausserhalb von Graubünden, würden Sie gerne wohnen? | In Betlis, am Ufer des Walensees. |
Worin sind sie gut? | Ich bin ein guter Menschenkenner und -beurteiler. |
Das würde ich heute anders machen: | Nichts, denn wenn ich Änderungsbedarf erkenne, handle ich. |
Dieses Erlebnis hat mein Leben verändert: | Die Nationalratswahlen 2011. |
Was zeichnet Sie als Politiker aus? | Ich kämpfe für meine Anliegen engagiert und beharrlich, bin verlässlich und berechenbar und behandle Andersdenkende fair und konziliant. |
Die Regionalredaktion Graubünden hat die Kandidaten aufgefordert, ihr Stimmverhalten bei den vergangenen und den geplanten Abstimmungen offenzulegen. Mit den Antworten haben wir ein «Abstimmungsprotokoll» erstellt:
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
{* #socialRegistrationForm *} {* firstName *} {* lastName *} {* emailAddress *} {* displayName *} {* mobile *} {* addressCity *} {* /socialRegistrationForm *}