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Landsgemeinde Erfolgsmodell Glarus?

Während die Landsgemeinde in beinahe allen Schweizer Kantonen abgeschaffen wurde, erlebt sie andernorts eine Renaissance. Sogar im Ausland lassen sich Politiker von dieser Demokratieform inspirieren.

Die Landsgemeinde geht zurück bis auf die alten Griechen vor rund 2500 Jahren und bildet somit die Urform der Demokratie. Stets im Zeichen des gemeinsamen Austauschs versuchten die Stadtbewohner in Zusammenkünften – meist auf dem Marktplatz – über ihre Zukunft zu bestimmen.

Persönlicher Austausch trotz Digitalisierung

Es ist nicht weiter erstaunlich, dass diese Urform des politischen Prozesses trotz zunehmender Digitalisierung der Gesellschaft noch immer fasziniert. Während die Landsgemeinden in den verschiedenen Schweizer Kantonen abgeschafft wurde (zum Beispiel 1848 in Zug, 1848 in Schwyz und zuletzt 1998 in Obwalden), erlebt sie andernorts eine Renaissance.

So gründete vor drei Jahren ein loses Kollektiv von Politik-Interessierten in Zürich den «Verein Zürcher Landsgemeinde». Dieser hat zum Ziel, auch utopischen Ansätzen eine Diskussionsplattform zu bieten. So luden die Initianten am 1. August 2011 erstmals zu einer Zürcher Landsgemeinde. 300 Personen folgten dem Aufruf und diskutierten unter anderem Themen, über welche zuvor im Internet abgestimmt werden konnte.

Projekt strahlt über Landesgrenzen aus

Obwohl das Projekt 2012 wiederholt wurde, ist für das aktuelle Jahr noch keine Durchführung geplant, wie Veranstalter David Eugster betont. Man plane an einer Erneuerung der Idee, spruchreif sei noch nichts. Trotzdem hält der 32jährige am persönlichen Austausch im politischen Prozess fest.

Angeregt durch die Occupy-Bewegung an der Wall Street, entwickelte sich unterdessen in unzähligen Städten auf der ganzen Welt ein neuer Politikaustausch. Auch in Italien denkt man über eine Debattenplattform ähnlich der Landsgemeinde nach: Unlängst liess sich der italienische Komiker und Neopolitiker Beppe Grillo über die Landsgemeinde in Glarus aufklären. Er kann sich vorstellen, diese in Städten wie Florenz, Mailand oder Rom einzuführen.

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