Beat Sieber hatte bei der konstituierenden Sitzung des Zuger Kantonsrates als «Wilder» für das Vizepräsidium kandidiert, wurde aber nicht gewählt. Siebers Kandidatur sei aber nicht der Grund für den Rauswurf, betont FDP-Fraktionschef Daniel Burch gegenüber Radio SRF.
Die Partei wirft ihm vielmehr vor, er habe Unwahrheiten über den offiziellen FDP-Kandidaten Thomas Lötscher erzählt und ihn diffamiert: «Er hat unseren Kandidaten im Vorfeld der Wahl per Mail an die anderen Fraktionschefs schlecht gemacht.» Genaueres dazu wollte Daniel Burch nicht sagen. Die Vorkommnisse seien aber schwerwiegend. Das Vertrauen sei nicht mehr gegeben. Lötscher war schliesslich als Vizepräsident des Kantonsrates gewählt worden.
Sektion Cham diskutiert Parteiausschluss
Beat Sieber bleibt Kantonsrat, allerdings ohne Fraktion. Er wird seine Sitze in der Bildungskommission und der erweiterten Justizprüfungskommission abgeben. Die Trennung von der FDP-Fraktion betrachte er als «persönliche Entlastung», wie er dem Regionaljournal Zentralschweiz in einer schriftlichen Stellungnahme mitteilt: «Die FDP-Fraktion und ich sprechen seit längerer Zeit besonders in Bildungsfragen eine zu verschiedene Sprache, als dass ich in die Fraktion passen würde.»
Offen ist, wie Siebers Ortspartei, die FDP Cham, reagiert. Der Vorstand werde am Mittwochabend diskutieren, ob er ausgeschlossen werde oder nicht, sagt der Präsident auf Anfrage.