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Zürich Schaffhausen Das Schaffhauser Notspital ist Geschichte

Es ist ein Relikt aus dem Kalten Krieg: Unter dem Schaffhauser Kantonsspital gab es ein autonom funktionierendes Spital für den Kriegsfall mit eigener Luft-, Wasser- und Stromversorgung. 500 Patientinnen und Patienten hätten hier medizinisch versorgt werden können. Jetzt wird es aufgehoben.

Rund 500 Pflegeplätze, zwei Operationssäle, eine eigene Apotheke, ein Labor, eine eigene Wäscherei, eine Küche und vieles mehr: Die «Geschützte Operationsstelle» GOPS war ein richtiges kleines Spital, das dank einer eigenen Strom- Wasser- und Luftversorgung völlig autonom funktionieren konnte, wie Urs Rutishauser, Leiter der Medizinaltechnik im Schaffhauser Kantonsspital, erklärt.

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Ein letzter Rundgang durch das Notspital (25.11.15)
04:18 min
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 18 Sekunden.

1977 wurde das unterirdische Notspital eröffnet - für den Fall, dass ein Krieg ausbrechen würde. Gebraucht wurde es glücklicherweise nie. Zu Übungszwecken fanden dort aber noch bis 1995 einmal pro Jahr noch richtige Operationen statt.

Während Tagen von der Umwelt abgeschottet

Rutishauser erinnert sich zudem an die grosse Militärübung «Dreizack» 1986, wo die GOPS ebenfalls aktiviert wurde. Während mehrerer Tage war ein Teil des Spitalpersonals zusammen mit 150 Figurantinnen und Figuranten hier untergebracht um den Ernstfall zu proben. «Das war für einige von uns schon sehr speziell, so lange ohne Tageslicht hier unten im Bunker zu arbeiten und zu leben», erzählt Rutishauser bei einem Rundgang mit dem «Regionaljournal».

Nur noch als Keller genutzt

Nun wird die GOPS definitiv aufgehoben. Die 3500 Quadratmeter grosse und auf zwei unterirdische Stockwerke verteilte Anlage ist veraltet. Im Kanton Schaffhausen gibt es unterdessen genügend andere Patientenschutzplätze.In den letzten Jahren wurde das Notspital deshalb nur noch als Keller und Lager genutzt. Der Zivilschutz hat sein Material mittlerweile ausgeräumt. Zurzeit sind Handwerker mit dem Rückbau der technischen Anlagen beschäftigt. Was mit den Räumlichkeiten selbst passiert im Hinblick auf den geplanten Neubau des Kantonsspitals, ist noch unklar. Gut möglich, dass sie dereinst schlicht und einfach zugeschüttet werden.

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