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Zürich Schaffhausen Rocky Horror Shakespeare Show

Macbeth ist das kürzeste Drama von William Shakespeare - und sein grausamstes. Im Zürcher Theater Neumarkt ist es vor allem laut und blutig. Macbeth ist mehr kriegstraumatisiertes Opfer als Held. Und: er ist eine Frau. Kein Stück, um die fehlenden Zuschauer zurück ins Neumarkt zu locken.

Pedro Martins Beja ist nicht der erste Regisseur, der den Titelhelden Macbeth von einer Frau spielen lässt. Warum er das tut, lässt er allerdings offen. Und gerade in diesem Drama wäre es auch nicht nötig, Machtgier und Bosheit einer Frau zuzuschieben. Denn das hat der Autor William Shakespeare längst selbst getan.

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Theaterkritik zu Macbeth (16.11.2014)
02:56 min
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 56 Sekunden.

Nicht Macbeth ist die treibende Kraft, sondern seine Frau, Lady Macbeth. Shakespeare schreibt dem machtgeilen Paar allerdings auch sensible Seiten zu. Macbeth ist im Grunde genommen ein Schwächling, der sich leicht beeinflussen lässt. Und seine Frau, Lady Macbeth zerbricht an ihrer Schuld und stirbt.

Laut und knallig

In der Inszenierung von Pedro Martins Beja im Theater Neumarkt gehen diese Charakterzüge allerdings ziemlich unter. Janet Rothe als Macbeth ist ein blutverschmierter Zombie. Gefangen in einem Innenhof und in den Erinnerungen an die Kriegsfelder. Ein meterhoher Zaun aus Draht trennt das Publikum von den Spielenden.

Geschickt gemachte Videoübertragungen geben den Blick hinter die Kulisse frei und zeigen, wie im Hintergrund die Fäden gezogen werden. Das ist manchmal lustig, etwa wenn Banquo seinem Sohn Tanzschritte und französische Musik austreiben will, auf dass er ein richtiger Mann werde. Aber die beiden Spielebenen laufen aneinander vorbei. Und so bleibt vor allem die Erinnerung an einen lauten, blutigen – aber doch blutleeren Theaterabend. Ein Theaterabend, der nicht dazu führen dürfte, dass wieder mehr Publikum ins Theater Neumarkt strömt.

(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)

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