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1:12-Initiative 1:12-Initiative: Dutzenden Sportlern drohen Lohnkürzungen

Die 1:12-Initiative der Jungsozialisten trifft nicht nur Manager und Wirtschaftskapitäne mit Spitzenlöhnen. Auch Fussballer, Eishockeyaner und Sportfunktionäre müssten mit empfindlichen Lohneinbussen rechnen.

Der Fussballer Vero Salatic von GC, Marco Streller vom FC Basel und der Eishockey-Spieler Ryan Gardner vom SC Bern gehören zu den bestbezahlten Sportlern in der Schweiz. Sie verdienen zwischen 600‘000 und einer Million Franken oder mehr. In ihren Klubs arbeiten aber auch Angestellte zu sehr tiefen Löhnen – etwa in der Wäscherei oder in Fan-Shops.

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1:12 im Sport
aus HeuteMorgen vom 06.11.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 4 Sekunden.

Würde das Schweizer Stimmvolk die 1:12-Initiative der Jungsozialisten am 24. November annehmen, müssten diese Sportklubs die Spitzengehälter kürzen. Das gilt auch für die Zürcher Grasshoppers, wie GC-Präsident André Dosé gegenüber SRF bestätigt. Die bestbezahlten Spieler seines Fussballklubs erhielten über eine halben Million Franken Lohn – in Einzelfällen auch gegen eine Million Franken. «Insofern gibt es diese Differenz, die uns auch betroffen macht.»

Dutzende Sportler betroffen

Insgesamt müssten 40 bis 50 Sportler und Sportfunktionäre bei Annahme der Initiative mit Lohnkürzungen rechnen, wie eine Auswertung der ETH Zürich zeigt. «Das wäre ein Desaster für den Sport», warnt GC-Präsident Dosé: «Wir würden sehr viel Qualität verlieren. Die Spieler würden sich noch früher irgendwo ins Ausland bewegen und der Sportmarkt Schweiz würde einen gewaltigen Rückschritt machen.»

Dazu schüttelt SP-Nationalrat und Sportpolitiker Matthias Aebischer den Kopf: «Die Aussage von Herrn Dosé ist politisch motiviert.» Die Realität sehe anders aus. Schliesslich gebe es nur wenige Spieler in der Schweiz, die mehr als eine Million Franken verdienten. Sie müssten rund 200‘000, maximal 300‘000 Franken von ihrem Lohn abgeben. «Und das ist vertretbar», stellt Aebischer fest.

Tricks verhindern

Auch das Gehalt von FIFA-Präsident Sepp Blatter müsste gekürzt werden. Würde der Weltfussballverband FIFA der Schweiz deswegen den Rücken kehren? «Nein! Die FIFA hat mehrmals und dies auch in jüngster Vergangenheit immer wieder ihr klares Bekenntnis zum Standort Zürich gegeben», erklärt der Verband in einer schriftlichen Antwort.

GC-Präsident Dosé hingegen sagt, bei einem Ja würde sein Verein vielleicht Stellen mit tiefen Löhnen auslagern. Solche Tricks wollen die Initianten bei der Umsetzung ihrer Vorlage aber verhindern.

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