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Laurent Favre beerbt in Neuenburg Yvan Perrin
Aus News-Clip vom 28.09.2014.
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Abstimmungen NE SVP fliegt aus der Neuenburger Regierung

Laurent Favre (FDP) zieht in die Neuenburger Regierung ein – auf Kosten der SVP. Favre ersetzt den zurückgetretenen SVP-Staatsrat Yvan Perrin. Die Kontrahenten des FDP-Kandidaten hatten dabei keine Chance gewählt zu werden.

Die SVP ist im Rennen für die Nachfolge ihres zurückgetretenen Neuenburger Staatsrates Yvan Perrin unterlegen. Raymond Clottu von der SVP erhielt nur 8441 Stimmen. Er lag damit uneinholbar hinter dem FDP-Kandidaten Laurent Favre, der 34'427 Stimmen auf sich vereinen konnte.

Keine Chance hatten der Komiker Thomas Wroblevski (5458 Stimmen) und der ehemalige SVP-Grossrat Karim-Frédéric Marti (2477 Stimmen), der parteilos angetreten war.

Schlussresultat

KandidierendeStimmen
Laurent Favre (FDP)
34'427
Absolutes Mehr-----------------------------25'402
Raymond Clottu (SVP)8'441
Thomas Wroblevski (Liste du vote blanc)5'458
Karim-Frédéric Marti (parteilos)2'477

Für den RTS-Korrespondenten Julien Guillaume ist die Wahl Favres keine Überraschung. «Die SVP hat keine Tradition in Neuenburg.» Ihr Kandidat Yves Perrin sei vor einem Jahr wegen seiner Person und nicht wegen seiner Parteizugehörigkeit gewählt worden.

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RTS-Korrespondent Julien Guillaume zur Ersatzwahl in Neuenburg
Aus News-Clip vom 28.09.2014.
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Für die wichtigen Dossiers im Kanton ist laut dem RTS-Korrespondenten der FDP-Mann Favre die richtige Person. «Als Nationalrat hat er ein grosses Netzwerk in Bern und das wird ihm helfen den nötigen Support für grosse Projekte zu erhalten.»

Nach einem Jahr das Handtuch geworfen

Insgesamt hatten sich vier Kandidaten um den Sitz von Yvan Perrin (SVP) beworben, der wegen Erschöpfung aus der Neuenburger Regierung zurückgetreten war. Perrin hatte am 16. Juni nach nur einem Jahr im Amt das Handtuch geworfen. Zweimal musste er sich wegen Erschöpfung in einer Klinik behandeln lassen. Bereits 2010 – damals noch als Nationalrat – hatte der 47-Jährige ein Burnout erlitten.

Der Höhenflug der SVP, die im Mai 2013 erstmals den Einzug in die Kantonsexekutive schaffte, fand damit ein jähes Ende. In der Ersatzwahl hatte sie nicht bloss mit starker Konkurrenz der FDP zu kämpfen, sondern auch mit einer Attacke aus den eigenen Reihen.

Wilde Kandidatur

Völlig überraschend trat neben dem offiziellen SVP-Kandidaten Raymond Clottu auch Karim-Frédéric Marti an. Er wolle den Stimmberechtigten eine Alternative bieten, begründete der ehemalige SVP-Grossrat Marti seine wilde Kandidatur.

Er hatte sich zunächst für die SVP zur Wahl angemeldet. Die Kandidatur musste er aber auf «parteilos» ändern.

Breite Unterstützung für Favre

Clottu gaben die meisten politischen Beobachter im Kanton Neuenburg nicht viele Chancen gegen den FDP-Kandidaten Laurent Favre – auch weil Favre auf die Unterstützung anderer Parteien zählen konnte.

Favres Kandidatur wurde von CVP, BDP und Grünliberalen unterstützt. Er wollte bei der Ersatzwahl einen der beiden Sitze zurückholen, die die FDP beim Wahldebakel 2013 verloren hatte. Seither stellte die Neuenburger FDP nur noch einen Staatsrat.

Der 41-Jährige sitzt seit 2007 im Nationalrat und gilt als konsensorientierter Politiker. Der aus dem Val-de-Travers stammende Favre kündigte bereits an, dass er seinen Nationalratssitz im Fall einer Wahl in die Kantonsregierung abgeben würde. Es wäre sein erstes Exekutivamt.

SP tritt nicht an

Als vierter Kandidat trat der Komödiant Thomas Wroblevski als lebendiger «leerer Stimmzettel» an. Leere oder ungültige Stimmzettel werden bei der Berechnung des absoluten Mehr im Majorzverfahren nicht zum Total der abgegebenen Stimmen gezählt.

Wroblevski wollte das mit seiner Kandidatur ändern, hatte allerdings bereits angekündigt, sofort zurückzutreten, falls er gewählt würde. Auf jeden Fall in der Mehrheit bleibt die SP, die über drei Sitze in der fünfköpfigen Neuenburger Regierung verfügt. Sie tritt bei der Ersatzwahl nicht an.

Die Wahl gilt auch als Test für die nationalen Wahlen im Oktober 2015. Dann verliert der Kanton Neuenburg wegen der demographischen Entwicklung einen Sitz im Nationalrat und bekommt nur noch vier Mandate. Die Ersatzwahl gibt Aufschluss zur Parteistärke im bürgerlichen Lager.

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