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Abstimmungen 30.11.2014 Ebikon – die (Abstimmungs)-Schweiz im Kleinen

Die Luzerner Gemeinde Ebikon ist etwas Besonderes: Sie stimmt laut Modellrechnung am ehesten wie die Gesamtschweiz. Auch heute haben die Ebikoner die drei eidgenössischen Vorlagen klar bachab geschickt.

Abstimmung Ebikon / Schweiz

Resultate im VergleichEbikon Schweiz 
Ecopop70 % Nein74.1 % Nein
Abschaffung der Pauschalbesteuerung57 % Nein59.2 % Nein
Gold-Initiative74 % Nein77.3 % Nein
Ortsschild Ebikon an einer stark befahrenen Strasste
Legende: Wie die Schweiz: Ebikon ist städtisch und ländlich. Zudem hat die Gemeinde einen Ausländeranteil von rund 20 Prozent. Keystone

Ebikon im Kanton Luzern hat die drei eidgenössischen Vorlagen klar abgelehnt. ETH-Forscher haben anhand einer Modellrechnung herausgefunden, dass die Gemeinde bei eidgenössischen Urnengängen am ehesten so stimmt wie das ganze Land.

Die Zusammensetzung macht's

Anhand der Resultate aller rund 200 eidgenössischen Abstimmungen in den Jahren 1981 bis 2000 konstruierten die Forschenden der ETH ein mathematisches Modell. Dieses testeten sie dann an 49 Urnengängen, die seit 2001 und bis heute stattgefunden haben. Es zeigte sich, dass die Resultate aus Ebikon zu 96 Prozent denjenigen der Schweiz entsprachen – von zwei Ausnahmen abgesehen.

«Doch diese Daten müssen mit Vorsicht interpretiert werden», warnt Projektleiter Vincent Etter von der ETH Lausanne. «Sie sollten eher als Tendenzen betrachtet werden.» Ebikons Besonderheit ist die Zusammensetzung seiner Bevölkerung. Diese ist städtisch und ländlich zugleich, und die 12'500-Seelen-Gemeinde hat einen Ausländeranteil von rund 20 Prozent.

Sie kann Modell sein für das nationale Resultat – wenn erst einmal alle Stimmen ausgezählt sind, was bei einer so grossen Gemeinde etwas Zeit braucht.

Audio
Ebikon: Swiss Miniature bei Abstimmungen (30.11.14)
03:04 min Bild: srf
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 4 Sekunden.

Modell hat zwei Schwächen

Trend- und Hochrechnungen zu den einzelnen Vorlagen erstellt an den Abstimmungstagen jeweils das Forschungsinstitut gfs.bern, und das bereits kurz nach der Schliessung der Urnen. Institutsleiter Claude Longchamp hält die Methode der ETH Lausanne zwar für relevant, nennt aber zwei Schwächen.

«Wenn man sich auf eine Referenzgemeinde konzentriert, kann man das Ständemehr nicht berechnen, was wir bei Initiativen stets machen müssen», sagte er. Ebenso wenig lasse sich anhand von Zahlen aus nur einer Gemeinde ein allfälliger Gegensatz zwischen Stadt und Land schätzen. Ebikon ist aber laut Longchamp eine der mehr als 100 Gemeinden, die gfs.bern für seine Trend- und Hochrechnung.

Verschiedene Trendkantone

Der Aargau ist in Longchamps Worten eindeutig nicht mehr der Kanton, der als Beispiel für das nationale Resultat stehen kann. Dieses Bild stamme aus den 1960er Jahren und sei durch die Entwicklungen seit den 1990er Jahren überholt, erklärt er.

Für die Ecopop-Initiative sind am Wochenende Bern und Zug Trendkantone und für die Goldinitiative Bern, Zürich, Baselland und Graubünden. Die Volksinitiative für die Abschaffung der Pauschalbesteuerung wiederum ist laut Longchamp ein Spezialfall. Das bei dem Thema erwartete Konfliktmuster habe es noch nie gegeben. Deshalb wurden keine Trendkantone bestimmt.

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