Die SVP hat im zweiten Wahlgang der Freiburger Staatsratswahlen am Sonntag den Einzug in die Regierung erneut verpasst. Das links-grüne Lager hingegen konnte seine drei Sitze verteidigen, mit Jean-François Steiert (SP), Anne-Claude Demierre (SP) und Marie Garnier (Grüne).
SVP-Kandidat Peiry bleibt nur der undankbare vierte Platz. Er ist angetreten, um seiner Partei zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder einen Sitz in der Kantonsregierung zu beschaffen. Offiziell unterstützten auch CVP und FDP den SVP-Kandidaten, jedoch hat dieses Bündnis im zweiten Wahlgang offensichtlich nicht mehr gespielt. «Ich wusste, dass es alleine gegen die vereinte Linke schwierig wird», so Peiry.
Ich wusste, dass es alleine gegen die vereinte Linke schwierig wird.
Im ersten Wahlgang konnte die bürgerliche Allianz überraschend gleich auf Anhieb ihre vier Sitze verteidigen. Gewählt wurden die Bisherigen Jean-Pierre Siggen (CVP), Maurice Ropraz (FDP), Georges Godel (CVP) und neu Olivier Curty (CVP).
Schlussresultat 2. Wahlgang
Kandidaten | Partei | Stimmen | |
Jean-François Steiert | SP | gewählt | 45'176 |
Marie Garnier (bisher) | Grüne | gewählt | 41'600 |
Anne-Claude Demierre (bisher) | SP | gewählt | 40'783 |
Stéphane Peiry | SVP | 34'415 |
Die Stimmbeteiligung lag bei 39,09 Prozent.
Die Linke plädierte vor dem zweiten Wahlgang für eine ausgewogene Regierung und hoffte darauf, dass das Wahlvolk den rechten Vormarsch und eine von Männern dominierte Regierung nicht goutieren würde. Und eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler tat dies offensichtlich auch nicht.
Das Spitzenresultat erzielte im zweiten Wahlgang wie erwartet SP-Nationalrat Jean-François Steiert. Er konnte wie schon im ersten Wahlgang die beiden amtierenden Staatsrätinnen Marie Garnier (Grüne) und Anne-Claude Demierre (SP) klar distanzieren.
«Die Mehrheit der Bevölkerung wollte eine ausgewogene Regierung», erklärt er den Sieg von Links-grün im zweiten Wahlgang. Deshalb hätten auch viele bürgerliche Wähler für die linken Kandidaten gestimmt.
Die Mehrheit der Bevölkerung wollte eine ausgewogene Regierung.
Der Freiburger Staatsrat setzt sich damit auch weiterhin aus drei CVP-Vertretern, zwei SP-Mitgliedern und je einem Mitglied von FDP und Grünen zusammen. Nicht mehr zur Wiederwahl angetreten waren Erwin Jutzet (SP) und Beat Vonlanthen (CVP).