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Schweiz Bundesrat will Lohndiskriminierung ausmerzen

Frauen verdienen immer noch weniger als Männer - weil sie Frauen sind. Dieser Diskriminierung will der Bundesrat jetzt an den Kragen. Lohnkontrollen in den Firmen sollen es richten. Allerdings soll dafür nicht der Staat zuständig sein.

Der Bundesrat will gegen Lohndiskriminierung vorgehen. Er will Firmen mit 50 oder mehr Mitarbeitenden verpflichten, alle vier Jahre die Löhne zu analysieren. Sie müssten prüfen, ob Frauen und Männer gleich viel verdienen.

Der Bundesrat schickt dazu eine Änderung des Gleichstellungsgesetzes in die Vernehmlassung. Frauen verdienten immer noch weniger, obwohl die Lohngleichheit vor über 30 Jahren in der Bundesverfassung verankert worden sei, schreibt das Justiz- und Polizeidepartement (EJPD).

Freiwillige Massnahmen hätten keinen Erfolg gezeigt. Deshalb sei der Bundesrat zum Schluss gelangt, dass es staatliche Massnahmen brauche.

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Avenir Suisse: Lohnunterschiede sind keine Diskriminierung
aus Rendez-vous vom 18.11.2015. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 20 Sekunden.

Arbeitgeber müssen selber kontrollieren

Staatliche Lohnkontrollen sind aber keine geplant: Die Unternehmen sollen selber in die Pflicht genommen werden. Sie sollen alle vier Jahre den Lohn analysieren und extern kontrollieren lassen. Die Kontrollen könnten die Unternehmen wahlweise einer Revisionsfirma, einer staatlich anerkannten Selbstregulierungsorganisation oder den Sozialpartnern übertragen.

Zwei neue Studien

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Frauen werden laut einer neuen Publikation von Avenir Suisse von Firmen nicht diskriminiert. Schuld an den Lohnunterschieden seien unser Steuersystem und der starre Mutterschaftsurlaub. Eine andere Studie zum Thema, die der Bundesrat in Auftrag gegeben hat, kommt zum Schluss, dass die Lohnunterschiede teilweise gar nicht erklärbar sind.

Säumige Firmen würden an Pranger gestellt

Sanktionen sind keine vorgesehen. Der Bundesrat schlägt aber vor, dass die Kontrollstelle dem Bund melden muss, wenn ein Unternehmen die Lohnanalyse nicht kontrollieren liess oder das Lohngefüge gar nicht analysiert hat.

Das Gleichstellungsbüro würde die säumigen Arbeitgeber dann in eine öffentliche Liste eintragen, wie dies bereits der Fall ist bei Firmen, die der Schwarzarbeit überführt worden sind.

Mit diesem Vorschlag lasse sich Lohngleichheit ohne bürokratische Hürden umsetzen, schreibt das EJPD. Laut Bundesamt für Statistik verdienten Frauen im Jahr 2012 durchschnittlich 8,7 Prozent weniger als Männer, was 678 Franken pro Monat entspricht.

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