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Schwing- und Älplerfest – das Fest der Superlative
Aus 10 vor 10 vom 22.08.2016.
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Schweiz Das «Eidgenössische» – Goldesel unter den Schweizer Sport-Events

Tradition und Schweizergut – das ist das Eidgenössische Schwingfest. Neben der Manneskraft in der Arena beeindrucken aber auch die Zahlen: weit über 200'000 Besucher, eine Arena für 55‘000 Zuschauer, ein Budget von 29 Millionen Franken. Noch grösser ginge – aber nicht mehr im Alpenstaat Schweiz.

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ist der grösste und potenteste Publikums- und Sportanlass der Schweiz – und somit ein Millionen-Business. Dies hat den Eidgenössischen Schwingerverband der ehemaligen Randsportart zu einem äusserst begehrten Marketing-Partner gemacht.

Warum das «Eidgenössische» so gross und lukrativ geworden ist, ist für Rolf Gasser, Geschäftsführer des Eidgenössischen Verbandes, klar. Es sei die Authentizität des Anlasses, die es ausmache – mit der werbefreien Kampfarena und werbefreien Sportlern. Und: «Wir sind mit unserer Swissness der Gegenpol zur Globalisierung und pflegen neben dem Sport auch die Tradition», ist Gasser überzeugt.

Jährlich wächst das Budget um mehrere Millionen

Der Sport kommt an – mehr denn je: Seit 15 Jahren gibt es am «Eidgenössischen» nur eine Tendenz: nach oben. Dies gilt für den Zuschauer-Aufmarsch, für die riesige Arena und die Sponsoren. Ohne sie geht es nicht. Und ausserhalb des Stadions sind sie die Könige. Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Budgets des Schwingfestes.

Betrug 2007 in Aarau das Budget für das «Eidgenössische» noch 18 Millionen, lag es 2010 in Frauenfeld (TG) bereits bei 21 Millionen. Den damaligen Verbandspräsidenten Ernst Schläpfer hatte dieser Millionen-Sprung gar zu einer Warnung veranlasst. Er sagte damals, es sei nun an der Zeit über die Bücher zu gehen, und sich die Frage zu stellen: «Bringt es etwas, wenn wir eine weitere Halle für Sponsoren eröffnen?»

Wir sind der Gegenpol zur Globalisierung.
Autor: Rolf Gasser Eidgenössischer Schwingerverband

Auch Andreas Aebi, OK-Präsident des Schwingfestes in Burgdorf (BE) beschwichtigte im Sommer 2010 vor dem Berner «Eidgenössischen», das Schwingfest (2013) werde bescheidener: «Burgdorf wird nicht mehr grösser werden. Burgdorf hat nicht die Möglichkeit einen ‹Jahrmarkt› anzuhängen. Nein.»

Von wegen: Das spätere Budget von Burgdorf übertraf jenes von Frauenfeld deutlich. Und für das diesjährige «Eidgenössische» in Estavayer-le-Lac (FR) wurde das Budget nochmals erhöht: von 21 auf 29 Millionen Franken.

Nachwuchs in den Startlöchern

Mitverantwortlich für diese Entwicklung sind Sponsoren wie beispielsweise die Migros: Der langjährige Grosssponsor des Sport-Events will zwar keine Zahlen nennen – bezeichnet sein Engagement im Schwingen jedoch als Erfolgsgeschichte.

Vor allem wegen den Kindern, wie Pascal Staub, Leiter Marken-Kommunikation bei Migros betont: «Wir sind nicht nur Sponsoren des «Eidgenössischen», sondern auch Sponsoren des Nachwuchses. Wir konnten 5000 Kinder zum Schwingen bringen – darüber sind wir sehr glücklich.»

Noch grösser geht nur im Ausland

Nun steht also am Wochenende das «Eidgenössische» in Estavayer an. Es soll für die Besucher nochmals alles Bisherige in den Schatten stellen. In Frauenfeld gab es Platz für 48‘000 Zuschauer, in Burgdorf 52‘000. Und nun mit Estavayer eine Arena mit Platz für 55‘000 Zuschauer. Ist das Limit erreicht?

«Eine Arena für 70‘000 Zuschauer wird es nicht geben. Sonst müssten wir ins Fussball-Stadion nach München», sagt Rolf Gasser, Geschäftsführer des Eidgenössischen Schwingerverbands. Das Schwingfest ins Ausland verlagern? Derzeit scheint nichts unmöglich – im boomenden Business des «Eidgenössischen».

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