Die Bevölkerung der Schweiz ist 2015 um insgesamt 1,1 Prozent gewachsen. Das ist weniger als in den beiden Vorjahren. Einen eigentlichen Run gab es indes auf den Schweizer Pass. Auch die Abwanderungen nahmen weiter zu.
Einbürgerungen stiegen stark
Die Zahl der Einbürgerungen stieg letztes Jahr um fast ein Viertel. Insgesamt erhielten 40'700 Ausländerinnen und Ausländer die schweizerische Staatsbürgerschaft. Das zeigen die definitiven Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung 2015, die das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht hat.
Zahl der Einbürgerungen in der Schweiz
2015 | 40'689 |
2014 | 32'836 |
2013 | 34'061 |
2012 | 33'500 |
2011 | 36'012 |
Ende 2015 wohnten 8,33 Millionen Menschen in der Schweiz, 89'500 mehr als ein Jahr zuvor. Gegenüber 2013 (1,3 Prozent) und 2014 (1,3 Prozent) schwächte sich die Zunahme minim ab. Die ausländische Bevölkerung überschritt erstmals die 2-Millionen-Grenze.
In neun Kantonen war die Bevölkerungszunahme stärker als oder gleich wie in der gesamten Schweiz. Zug, Waadt und Genf registrierten den grössten Anstieg. Das geringste Wachstum war in Neuenburg und Graubünden zu beobachten. Lediglich im Kanton Uri ging die Bevölkerungszahl zurück (minus 35 Bewohner).
Auswanderungen nahmen zu
Wichtigster Treiber für das Bevölkerungswachstum bleibt die Migration. 2015 wanderten 188'500 Personen ein, 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Weil gleichzeitig die Auswanderungen stärker zunahmen als die Einwanderungen, ging der Wanderungssaldo um 5,7 Prozent zurück.
Insgesamt kehrten rund 116'600 Personen (+5 Prozent) der Schweiz der Rücken. Das ist der höchste Stand seit dem Krisenjahr 1992. Gemäss den Angaben des BFS stammen die Migranten, die in die Schweiz kommen zumeist aus Italien, Frankreich, Deutschland, Portugal und Spanien.
Eine Ausnahme in der EU
Zum Anstieg der ständigen Wohnbevölkerung trug auch der Geburtenüberschuss bei, also die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen. 2015 belief sich diese auf 19'000 Personen. Damit unterschiedet sich die Schweiz von vielen Ländern der EU. Deutschland, Griechenland, Italien oder Portugal etwa verzeichnen mehr Todesfälle als Geburten.