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Schweiz Fall Adeline: Täter hat Tötungsfantasien

Während Monaten soll der Angeklagte über den Mord an einer Frau nachgedacht haben. Das sagen zwei psychiatrische Gutachter vor Gericht aus. Diese Vorstellungen hätten dem mutmasslichen Mörder Vergnügen bereitet.

Der 42-jährige Angeklagte Fabrice A. habe die Fantasien unter anderem entwickelt, während er Gewaltszenen von Filmen schaute. Das sagte eine der Gutachterinnen, die Genfer Psychiaterin Alexandra Rageth vor dem Kriminalgericht.

Trotz dieser Fantasien wusste er während des Mordes genau, was er tat. Er konnte aber möglicherweise nicht zwischen der realen Tat und den vorher gehegten Fantasien unterscheiden, sagte der zweite Gutachter Eric Luke, der ebenfalls in Genf als Psychotherapeut tätig ist.

Sadistischer Charakter

Er habe sich nicht geschämt für seine Fantasien, betonten die Experten. Sie führten das auf den sadistischen Charakter von Fabrice A. zurück. Sein Sadismus habe sich seit der ersten Vergewaltigung 1999 und auch nach der zweiten 2001 wie in einem Crescendo verstärkt.

Der schweizerisch-französische Doppelbürger muss sich seit Montag für das Tötungsdelikt vor Gericht verantworten. Er bestreitet nicht, die 34-jährige Sozialtherapeutin bei einem Freigang am 12. September 2013 getötet zu haben.

Im Gegensatz zu den Aussagen der psychiatrischen Gutachter verneinte er jedoch, die Tat geplant zu haben. Er sprach zum Prozessauftakt von einer «Flucht, die aus dem Ruder lief». In den zwei Prozesswochen muss er sich wegen Mordes, Freiheitsberaubung, sexueller Nötigung und Diebstahls verantworten.

Neues Vorgehen des Generalstaatsanwalts

Das Gutachten der beiden Schweizer Experten wird am Mittwoch von einem Gutachten von zwei französischen Psychiatern ergänzt. Dieses Vorgehen des Genfer Generalstaatsanwalts Olivier Jornot ist neu.

In anderen Prozessen, in denen die lebenslängliche Verwahrung gefordert wurde, wie im Tötungsdelikt Lucie im Aargau oder dem Mord an Marie in der Waadt verfassten die Experten die Gutachten jeweils alleine.

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