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Schweiz FCZ: «Den Krawall haben andere gemacht»

Nach den Krawallen und Sachbeschädigungen vor dem Cupfinal in Bern nimmt der FCZ seine Fans weitgehend in Schutz. Der Marsch der Zürcher sei von gewaltbereiten Mitläufern missbraucht worden, betont der Sicherheitsverantwortliche Martin Guglielmetti gegenüber SRF.

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FCZ-Fanmarsch - Plattform für Gewalttourismus
aus Rendez-vous vom 22.04.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 54 Sekunden.

SRF: Martin Guglielmetti, sind Sie auch der Meinung, dass Volksfeste anders aussehen?

Martin Guglielmetti: Tatsächlich sind die Ausschreitungen und Plünderungen im Vorfeld des Cupfinals nicht einem Volksfest zuzuordnen. Leider wurde der Marsch der FCZ missbraucht, um gewaltbereiten Leuten eine Plattform zu bieten.

Haben Sie Ihre Fans nicht im Griff?

Wir haben unsere Fans insofern im Griff, als dass wir regelmässige Gespräche führen. Wir haben das auch im Vorfeld des Cupfinals in Bern getan. Wir haben die Anreise und die Marschrouten festgelegt. Leider wurden sowohl die Capos (Vorsänger) als auch die Mitglieder der Zürcher Fan-Vereinigung Südkurve, die an das Volkfest nach Bern gereist sind, völlig überrascht.

Waren die Fans der Südkurve schuld, dass die Route nicht eingehalten wurde und dass ein Souvenirladen in der Altstadt geplündert wurde?

Eine Gruppe vermummter Gestalten in der Altstadt von Bern
Legende: Keine FCZ-Fans? Der Sicherheitsverantwortliche spricht von Vermummten, die den Fan-Marsch missbraucht hätten. Keystone

Nein, das waren nicht die Fans der Südkurve – insbesondere, was die Sachbeschädigungen und die Plünderungen betrifft. Dafür war ganz klar diese Gruppe vermummter Leute verantwortlich. Wie ich gehört habe, konnte ein Teil von ihnen auch verhaftet werden.

Diese Leute gehörten ganz eindeutig nicht zum FCZ?

Das ist richtig.

Trotzdem bleibt der Eindruck, dass auch der FCZ seinen Fanmarsch nicht nach Plan durchgeführt hat. Soll nun der Club etwas an die Schäden bezahlen?

Wir können die Verantwortung für so eine Masse nicht übernehmen. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass einer hinsteht und sagt: ‹So, jetzt müssen wir vorwärts marschieren›. Wir haben das ja auch versucht, via Telefon und von der Sicherheitszentrale aus.

Heisst das, die Fanarbeit ist gescheitert?

Nein, die ist überhaupt nicht gescheitert. 99 Prozent kamen in friedlicher Absicht und haben das auch entsprechend gelebt. Wir haben das nach dem Spiel gesehen, bei dem Fest auf dem Helvetiaplatz. Da waren Tausende von Leuten und es war friedlich. Es waren nur drei oder vier Verkehrspolizisten anwesend.

Es ist nicht so, dass einerseits die Fanarbeit gescheitert ist und dass wir andererseits lauter Krawallbrüder in unserer Fangruppe haben. Es handelt sich um Leute, die leider den FC Zürich missbraucht haben, um in Bern Krawalle auszulösen.

Ist die Konsequenz daraus, dass keine Fanmärsche mehr durchgeführt werden, weil man dieses eine Prozent von Teilnehmenden schlicht nicht unter Kontrolle haben kann?

So allgemein kann man das nicht sagen. Ich denke, dass auch das Debriefing weitere Erkenntnisse bringt. Aber es ist halt einfach so: Ob es nun Basler, Luzerner oder Zürcher sind, die Fans wollen so einen Marsch einfach leben. Das gehört zum Umfeld für eine Fussballveranstaltung, insbesondere für so eine derart wichtige.

Das Gespräch führte Simon Leu.

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