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«FDP ist übervertreten» Braucht es die Grünliberalen überhaupt noch, Herr Grossen?

Eigene Bundesratsambitionen haben die Grünliberalen angesichts ihrer Wählerverluste nicht. Doch GLP-Präsident Jürg Grossen signalisiert Unterstützung für die Mitte-Partei: Sollte sie die FDP überholen, so soll sie von ihr den zweiten Sitz übernehmen. So will er das politische Zentrum stärken.

Aus dem Rennen um einen Bundesratssitz haben sich die Grünliberalen längst abgemeldet. «Mit den momentanen Wähleranteilen können wir sicher keinen Bundesratssitz verlangen», sagt Parteipräsident Jürg Grossen in der «Samstagsrundschau» von SRF. Bei der Verteilung der Sitze zwischen den bestehenden Bundesratsparteien hingegen setzt der GLP-Parteichef Akzente: Er will das politische Zentrum stärken.

Jürg Grossen und Philipp Bregy umarmen sich beim Fussballspiel vor dem Bundeshaus.
Legende: Nicht nur bei Fussballspielen: Auch in der Politik erhält Mitte-Präsident Bregy Unterstützung von den Grünliberalen. GLP-Präsident Grossen spricht sich für einen zweiten Sitz für die Mitte aus, sollte sie die FDP überholen. Keystone / Peter Klaunzer

«Wir möchten zwei Sitze im Zentrum», sagt Grossen und spricht sich damit für einen zweiten Sitz für die Mitte-Partei aus – zulasten der FDP: «Die FDP ist im Bundesrat seit vielen Jahren übervertreten», sagt Grossen. Sie habe nicht automatisch Anrecht auf zwei Sitze im Bundesrat. Auch die Mitte-Partei habe keinen automatischen Anspruch. «Doch nach der alten Zauberformel müsste die Mitte-Partei den zweiten Sitz kriegen, wenn sie die FDP überholt.»

«Mitte-Partei ist keine Konkurrenz»

Tatsächlich sieht es im Moment danach aus: Gemäss dem SRG-Wahlbarometer von Anfang Oktober liegt die Mitte-Partei inzwischen knapp vor der FDP. Bei den letzten Wahlen vor zwei Jahren war sie noch äusserst knapp hinter den Freisinnigen rangiert (siehe Grafik).

Die Grünliberalen also zeigen sich grundsätzlich bereit, die Mitte nach den nächsten Wahlen bei einem allfälligen Angriff auf den FDP-Sitz zu unterstützen. Weshalb dieser Support für eine politische Konkurrentin? «Wir sehen die Mitte-Partei nicht als Konkurrentin», sagt Grossen. «Sie bedient im politischen Zentrum eher die konservativen Leute. Wir hingegen bedienen die progressiveren Leute. Wir ergänzen uns sehr gut.»

Samstagsrundschau, 1.11.2025, 11:30 Uhr; noes

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