Sommerzeit, Badezeit – gefährliche Zeit. Dies gilt zumal für viele Jugendliche. Jedes dritte Schulkind hat während seiner gesamten Schulzeit keine einzige Schwimmlektion besucht. Das kann lebensgefährlich werden und bereitet der Beratungsstelle für Unfallverhütung Sorgen. Wer es sich leisten kann, schickt sein Kind allenfalls in einen privaten Schwimmkurs. Doch das Angebot reicht längs nicht für alle.
Private Lehrerin: Non-Stop Schwimmkurse im Angebot
Schwimmen will geübt sein. Einige Kinder tun es beispielsweise in einem Schwimmkurs im aargauischen Obersiggenthal – bei der privaten Lehrerin Franziska Füglister. Sie gibt das ganze Jahr über Schwimmkurse und muss wegen der grossen Nachfrage oft Kinder auf später vertrösten. «Es sind 18 Lektionen in der Woche». Und da sie quasi non-stop Schwimmkurse anbiete, müsse sie die Kinder immer wieder dazu anhalten, doch erst im nächsten Jahr zu kommen.
Der Andrang in ihren Kursen ist so gross, weil viele Aargauer Schulen nur ab und zu Schwimmunterricht anbieten – oder eben gar nicht. Entscheiden sich die Eltern dann für einen privaten Wochenkurs, müssen sie für diesen 85 Franken bezahlen.
Manuela Smit, Direktionsassistentin und Mutter, sagt: «In unserer Wohngemeinde gibt es kein Schwimmbad und auch kein Hallenbad. Deshalb müssen wir das privat lernen. Dass sich dieser Schritt lohnt, legt Claudia Birrer, Kindergärtnerin und Mutter nahe: Ihre grössere Tochter habe im Frühling Schwimmunterricht gehabt. Und sie findet es «schade, dass dies andere Gemeinden nicht anbieten können».
Unterricht kommt auch zu kurz, wo ein Schwimmbad verfügbar ist
Schade findet das auch Brigitte Buhmann von der Beratungsstelle für Unfallverhütung. Sie fände es besser und gerechter, wenn alle Kinder in der Schule schwimmen lernen könnten.
Viele Lehrer haben Angst, den Schwimmunterricht durchzuführen
Doch leider, so sagt sie, komme der Schwimmunterricht auch in jenen Gemeinden zu kurz, die ein Schwimmbad hätten: «Viele Lehrer haben Angst, den Unterricht durchzuführen. Sie haben Angst, wenn etwas passiert, seien sie schuld daran.» Laut Buhman eine unbegründete Angst. Denn würden die Lehrer und Betreuer einige Regeln einhalten, sei man «eigentlich auf der sicheren Seite.»
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