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Schweiz Kokain-Konsum an der Street Parade geht zurück

An der Street Parade ist dieses Jahr deutlich weniger Kokain konsumiert worden als noch vor einem Jahr – nämlich nicht mehr, als an jedem gewöhnlichen Tag im Jahr in Zürich. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung im Auftrag von «Schweiz aktuell».

Fast eine Million tanzwütiger Besucher lockte die Street Parade vergangenes Wochenende nach Zürich und verwandelte die Stadt in eine einzige Techno-Meile. Die ersten grossen Partys begannen schon am Freitagabend, die letzten endeten mit der After-Hour-Party am Sonntag.

Video
Weniger Kokain an der Street Parade
Aus Schweiz aktuell vom 08.08.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 10 Sekunden.

Um länger und ausgiebiger feiern zu können, helfen viele Partygänger nicht nur mit Alkohol nach, sondern auch mit illegalen Substanzen. Eine der beliebtesten Party-Drogen ist dabei nach wie vor Kokain. Dass an der Street Parade tatsächlich viel mehr Kokain konsumiert wird als in einer gewöhnlichen Woche, dem widerspricht jetzt aber eine Untersuchung von «Schweiz aktuell».

Analyse aus dem Abwasser

Schon zum dritten Mal seit 2011 hat «Schweiz aktuell» eine Untersuchung zum Kokain-Konsum an der Street Parade in Auftrag gegeben. Das Gewässerschutzlabor Bern hat Abwasserproben aus dem Zürcher Klärwerk Werdhölzli auf Drogenrückstände untersucht. Forscher des Wasserforschungsinstituts Eawag haben anschliessend die Resultate ausgewertet. Das Ergebnis: Im Vergleich zum letzten Jahr hat der Kokain-Konsum 2014 deutlich abgenommen.

Laut den Untersuchungen des Eawag wurden am Samstag rund 1,4 Kilogramm und am Sonntag rund 1,8 Kilogramm Strassenkokain konsumiert. Berücksichtigt man, dass während der Street Parade in Zürich sehr viel mehr Leute unterwegs sind als an einem gewöhnlichen Wochenende, dann wurde an der Street Parade sogar weniger Kokain pro Person konsumiert als im Durchschnitt (vgl. Grafik 1).

Ausreisser oder Trend?

2013 wurde während der Street Parade deutlich mehr Kokain konsumiert: 2,7 Kilogramm am Samstag und sogar 3 Kilogramm am Sonntag. Zwei Jahre davor, 2011, lagen die Zahlen hingegen in einem ähnlichen Bereich wie dieses Jahr. Streetworker Alexander Bücheli findet es erfreulich, dass der Drogenkonsum dieses Jahr zurückgegangen ist. Es sei allerdings schwierig, diese Resultate zu deuten: «Ob 2013 ein Ausreisser war, werden erst die nächsten Jahre zeigen.»

Ohnehin sei es für seine Arbeit viel wichtiger, wie viele Leute während der Street Parade in die Notfallstationen eingewiesen würden. Und auch hier gibt es eine positive Entwicklung: 2014 mussten rund 200 Leute weniger notfallmässig behandelt werden als noch vor einem Jahr.

Wie in einer normalen Woche

Die Forscher haben aber nicht nur am Wochenende Abwasserproben genommen, sondern während einer ganzen Woche, vom Mittwoch vor der Techno-Party bis am Dienstag danach. Ausserdem wurden im letzten Frühling im Rahmen einer internationalen Studie weitere Messungen durchgeführt.

Diese Ergebnisse lassen einen interessanten Schluss zu: In Bezug auf den Kokain-Konsum in Zürich unterscheidet sich die Street-Parade-Woche praktisch nicht von einer gewöhnlichen Woche. Normalerweise konsumieren die Zürcher am Wochenende etwa doppelt so viel Strassenkokain wie unter der Woche – und ebenso verhält es sich in der Woche der Street Parade.

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