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Krankeit, die tödlich enden kann: Masern
Aus HeuteMorgen vom 23.02.2017.
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Aufklärung und Impfung Masern lassen sich in der Schweiz nur schwer ausrotten

Die Masern breiten sich in der Schweiz immer mehr aus. Eine Infektion, die tödlich enden kann. Der Bund möchte die Krankheit ausrotten. Doch der Kampf ist zäh, wie ein neuer Bericht im Auftrag des Bundes zeigt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahl der Masernfälle in der Schweiz ist gestiegen.
  • Studie im Auftrag des Bundes weist unter anderem auf Nachholbedarf bei der Aufklärung über die Infektionskrankheit in Kindertagesstätten hin.
  • Durchimpfungsrate bei Kindern verbessert, sie ist aber noch nicht ausreichend.
Legende:
Masernfälle der letzten 10 Jahre *Im aktuellen Jahr wurden die Fälle bis zum 14. Februar berücksichtigt. Bundesamt für Gesundheit

In der Schweiz breiten sich die Masern aus – seit Anfang Jahr erkrankten nach Behördenangaben mehr Personen als im Gesamtjahr 2014 – per 14.02.2017 waren es 26 Fälle, in 2014 insgesamt 22 Fälle. Doch der Kampf gegen die mitunter tödliche Infektion ist zäh, wie ein neuer Bericht im Auftrag des Bundes zeigt. Die Studie zeigt unter anderem Lücken bei Kindertagesstätten: Diese wüssten vielfach nicht, ob ihre Kinder und ihr Personal geimpft sind.

«Da gibt es mit Sicherheit noch Nachholbedarf»

Die Richtlinien des Bundesamts für Gesundheit sind klar: Leiterinnen von Kindertagesstätten müssen den Überblick haben, ob ihre betreuten Kinder gegen Masern geimpft sind oder nicht. Doch die Realität sei anders – das sagt jetzt eine Evaluation im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit BAG. Gerade mal in fünf von 16 untersuchten Kantonen würden Kitas den Impfstatus systematisch prüfen.

Daniel Koch vom BAG sagt: «Da gibt es mit Sicherheit noch Nachholbedarf.» Denn bei einem Masernausbruch müsse schnell und gezielt reagiert werden. So habe es in den letzten Jahren mehrere Masernfälle an Schulen gegeben – und dabei habe sich gezeigt, «dass der Kantonsärztliche Dienst dann sofort reagiert hat und dass jene Kinder die Schulräumlichkeiten nicht mehr haben betreten dürfen».

Thema in Kitas verhindern?

Beim Kita-Verband Kinderbetreuung Schweiz erklärt Geschäftsleiterin Nadine Hoch, sie könne das Ergebnis der BAG-Studie nicht beurteilen. Sie verweist darauf, dass für die Aufsicht von Kitas in der Deutschschweiz ohnehin meist Gemeinden zuständig seien, und nicht die Kantone: «Was ich jedoch weiss, ist, dass wir die Kindertagesstätten informieren. Über die Risiken informieren, vor allem wenn man kleine Kinder betreut. Darauf aufmerksam machen, dass sie den Impfstatus der Kinder abholen sollen.» Der Verband sei also längst aktiv.

Wenn Kitas trotzdem nicht überprüfen, ob Kinder geimpft sind, könne das verschiedene Gründe haben, meint Hoch: «Nichteinsehen einer Notwendigkeit vielleicht. Vielleicht auch ein Thema zu verhindern, mit dem man vielleicht auch bei gewissen Eltern auf Widerstand stösst. Das kann ich mir nur so erklären.»

Durchimpfungsrate gesteigert

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Die Durchimpfungsrate von Zweijährigen konnte die Schweiz auf aktuell 87 Prozent steigern – das sei entscheidend, heisst es beim BAG. Auch hier hat die Schweiz allerdings noch Nachholbedarf, wenn sie ihr Ziel von 95 Prozent, das auch die Weltgesundheits-Organisation (WHO) setzt, erreichen will.

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