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«So geht es nicht mehr weiter»
Aus Schweiz aktuell vom 16.05.2017.
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Gewalt gegen Schiedsrichter «So geht es nicht mehr weiter»

Der Tessiner Fussballverband (FTC) hat entschieden, dass am kommenden Wochenende keine Nachwuchsfussballmatches im Kanton stattfinden sollen. Am vergangenen Spieltag sei ein junger Schiedsrichter mit einem Faustschlag in Losone (TI) niedergestreckt worden, teilte ein Sekretär des Fussballverbands FTC mit. «Dies hat das Fass für uns zum Überlaufen gebracht.»

Nicht nur die Spiele auf der Jugendebene sind betroffen. Die Partien der Erwachsenen sollen symbolisch 15 Minuten später angepfiffen werden.

Der FTC reagiert damit auf eine Anfrage der Schiedsrichterdirektion im Tessin. Diese beklagen seit längerem wachsende Aggressionen auf dem Platz. «So geht es nicht mehr weiter», sagte Silvio Papa, der Präsident der Tessiner Schiedsrichter-Vereinigung gegenüber «Schweiz aktuell». Es könne nicht sein, dass Schiedsrichter ein Risiko eingingen, wenn sie auf dem Platz seien. «Wir müssen etwas tun.»

Zwei junge Spieler auf dem Rasen. Der eine wird gefoult.
Legende: Gewalt auf Tessiner Fussballplätzen nimmt zu. Ein Grund liegt im vergifteten Klima. Keystone

Kritik von Sport und Politik

Der Entscheid des FTC rief auch Reaktionen in der Tessiner Fussballerszene hervor. Ex-Nati-Stürmer Kubilay Türkyilmaz sprach gegenüber dem Onlineportal «Ticinonews» von einem «Desaster» für den Sport. Er selbst besuche viele Jugendmatches und beobachte dabei mit Sorge, wie einige Eltern vom Spielfeldrand die Stimmung aufheizten. Zum Faustschlag eines Jugendspielers meinte Türkyilmaz, dass zumindest versucht werden sollte, solche Vorfälle strenger zu bestrafen.

Auch der Tessiner Regierungspräsident Manuele Bertoli (SP) schaltete sich in die Diskussion ein: Der Sport drohe seine Werte zu verlieren, wenn bereits im Jugendbereich ein «extremer Wettbewerbsgedanke» herrsche, schrieb er.

Bertoli, dessen Departement auch für Sport zuständig ist, kündigte an, dass nun die genauen Dimensionen des Gewaltphänomens ermittelt werden sollen. Die öffentliche Hand investiere Millionenbeträge in die Sportinfrastruktur – Gewaltexzesse könnten nicht der Dank dafür sein.

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