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Schweiz Thomas Hurter neuer ACS-Präsident

Es ist vollbracht: Der Automobil Club der Schweiz (ACS) hat einen neuen Zentralpräsidenten. Die Wahl von Thomas Hurter beendet ein monatelanges Trauerspiel – Intrigen, Vorwürfe und Beschimpfungen inklusive.

Der Automobil Club der Schweiz (ACS) hat einen neuen Zentralpräsidenten: Mit 114 von 118 Stimmen wurde Nationalrat Thomas Hurter (SVP/SH) von den Delegierten in Langenthal (BE) gewählt. Damit ist die Nachfolge von Mathias Ammann nach einem langen Machtkampf geregelt.

Letztlich sprachen sich 18 von 19 Sektionen für Hurter aus, wie der ACS mitteilte. «Ich bin überzeugt, den Verband in umsichtige und gute Hände übergeben zu können», kommentierte der abtretende Zentralpräsident Mathias Ammann die Wahl.

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«Wir müssen zusammen nach vorne blicken»: Thomas Hurter im Gespräch
aus SRF 4 News aktuell vom 16.09.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 9 Sekunden.

Hurter ist seit vielen Jahren aktives Mitglied des ACS Schaffhausen. Er kenne den Club bestens und arbeite in der entscheidenden Verkehrskommission des Nationalrats mit, hiess es in der Mitteilung. Mit mehreren Vorstössen, die den motorisierten Individualverkehr beträfen, habe sich Hurter bereits ausgezeichnet profiliert.

Hurter selbst will den ACS nach den Turbulenzen der vergangenen Monate endgültig wieder in ruhige Fahrwasser führen: «Ich werde dafür besorgt sein, dass die Führung des ACS und die Entscheidfindung breit abgestützt sind», umriss er seine Pläne laut Communiqué.

Juristisches Hickhack

Vorausgegangen war der am Ende deutlichen Wahl Hurters eine monatelange Schlammschlacht zweier verfeindeten ACS-Lager. Intern hatte es im Automobil Club schon länger gegärt. Definitiv ins Licht der Öffentlichkeit gerieten die Querelen, als der Generaldirektor Stefan Holenstein Mitte Juni per sofort entlassen wurde. Holenstein soll arbeitsrechtliche Vorschriften nicht eingehalten haben.

Vor allem aber habe er gemeinsam mit einigen ACS-Sektionen die Absetzung des amtierenden Präsidenten Mathias Ammann orchestriert. Dieser sprach von einem «Staatsstreich». Unter dem Codenamen «Louis XIV» sei der Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen hinter seinem Rücken als Nachfolger aufgebaut worden.

Tatsächlich wurde Wasserfallen am 23. Juni an einer umstrittenen Delegiertenversammlung von 13 der 19 Sektionen zum neuen Präsidenten gewählt. Sie setzte zudem Holenstein wieder als Generaldirektor ein. Die alte Garde um Ammann erkannte diese Wahlen allerdings nicht an und weigerte sich, die Führung abzugeben.

Zeitweise hatte der Verein somit zwei Präsidenten, zwei Direktionskomitees und zwei Generaldirektoren. Konten wurden gesperrt und eine Reihe von Klagen und Gegenklagen eingereicht. Die Vorwürfe lauteten auf Urkundenfälschung, Verleumdung, Beschimpfung und ungetreue Geschäftsbesorgung.

Wasserfallen und Ammann verzichten

Schliesslich einigten sich die beiden Seiten immerhin darauf, die Präsidentenwahl am 16. September zu wiederholen. Wasserfallen hatte in der Zwischenzeit allerdings genug. «Es reicht», verkündete er Ende August, er stehe als ACS-Präsident nicht mehr zur Verfügung.

In der Tat hätte er dieses Amt erst gar nie antreten dürfen, befand das Regionalgericht Bern-Mittelland kurz darauf. Grund für diese Einschätzung war ein formeller Fehler bei der Einladung zur Delegiertenversammlung, an der Wasserfallen gewählt worden war. Doch nicht nur Wasserfallen, auch der parallel amtierende Präsident Ammann trat nicht mehr zur Wiederwahl an.

Der im Jahr 1898 in Genf gegründete ACS ist ein Zusammenschluss von rund 110'000 Schweizer Automobilisten. Das Ziel des Verbands ist nach eigenen Angaben die Wahrung der verkehrspolitischen, wirtschaftlichen, touristischen, sportlichen und weiterer mit dem motorisierten Privatverkehr zusammenhängenden Interessen.

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