Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Schweiz Was tun mit IS-Helfern nach der Haftentlassung?

Ein IS-Helfer hätte am Donnerstag freikommen sollen, das hat das Bundesstrafgericht entschieden. Das Bundesamt für Polizei setzte den Iraker jedoch in Ausschaffungshaft. Dort wird er aber nicht ewig bleiben können. Politiker fordern Massnahmen.

Audio
Politiker fordern Massnahmen für IS-Helfer nach der Haftentlassung
aus HeuteMorgen vom 20.07.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 58 Sekunden.

Im Strafgesetzbuch steht grundsätzlich: Wer verurteilt worden ist und seine Strafe abgesessen hat, ist anschliessend frei. Wenn der 31-jährige Iraker, der für die Unterstützung der Terrororganisation IS verurteilt worden war, seine Haft absolviert hat, muss er entlassen werden. Dies hat auch das Bundesstrafgericht in Bellinzona so entschieden.

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) möchte jedoch eine Entlassung verhindern und den Mann nach Irak zurückschaffen. Das wird aber schwierig, da die politische Lage im Land dies kaum zulässt. Es ist also damit zu rechnen, dass er bis auf Weiteres in der Schweiz bleiben wird.

«Ungelöstes Problem»

Der Politik ist das ein Dorn im Auge. «Das ist ein Problem, das weder rechtlich noch gesellschaftlich gelöst ist», sagt Corina Eichenberger, Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats. «Es besteht Handlungsbedarf.»

Nationalrätin Corina Eichenberger.
Legende: Es bestehe Handlungsbedarf, sagt FDP-Nationalrätin Corina Eichenberger. Keystone

Heinz Brand, Präsident der Staatspolitischen Kommission, hat es weniger eilig. Aber auch er sagt: «Solche Leute sind ein Problem für die innere Sicherheit.»

Massnahmen vorgeschlagen

Bei der Bundesanwaltschaft sind über 60 Strafverfahren zum Thema Dschihadismus hängig. FDP-Nationalrätin Eichenberger hat einen Vorschlag, was mit diesen Personen getan werden könnte: «Ich könnte mir vorstellen, dass man die Bewährungszeit verlängert und dass sich solche Männer und Frauen regelmässig bei bestimmten Stellen melden müssen.»

Nationalrat Heinz Brand.
Legende: SVP-Nationalrat Heinz Brand stellt eine neue Art Haft für Dschihadisten zur Diskussion. Keystone

SVP-Nationalrat Brand betont, man müsse erst einmal die bestehenden Gesetze ausschöpfen. Möglicherweise sei es jedoch nötig, für gefährliche Personen neue Hafttitel einzuführen. Damit würde neben der Ausschaffungshaft eine neue Haft definiert, die speziell für Dschihadisten gelten würde. Das wäre ein grösserer Eingriff in die Grundrechte dieser Personen und bräuchte eine neue gesetzliche Grundlage.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel