«Ich war überzeugt, das wäre eine gute Lösung», sagt die BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, die 1992 noch SVP-Politikerin war. Doch auch der EWR habe sich weiter entwickelt. Ein EWR II, wie CVP-Präsident Christophe Darbellay ihn vor einer Woche in der «Rundschau» lanciert hatte, wäre heute nicht mehr das gleiche wie damals.
Auch die EU profitiert vom bilateralen Weg
«Wir haben uns in der Schweiz entschieden, den bilateralen Weg zu gehen, in verschiedenen Abstimmungen. Ich bin überzeugt, dass wir diesen Weg gehen sollten», bekräftigte Widmer-Schlumpf. Natürlich müsse man auch beim Bilateralismus immer mal wieder eine Standortbestimmung machen, wie das auch der Bundesrat schon getan habe.
Zurzeit müsse die Schweiz jedoch abwarten, wie Brüssel auf die jüngsten Vorschläge der Schweiz reagiere. Ein «kategorisches Nein» kann sich die Bundespräsidentin aber nicht vorstellen. Immerhin habe auch Brüssel den bilateralen Weg akzeptiert und auch die EU profitiere davon.
In der «Rundschau» blickt die Bündnerin zurück auf ihr Präsidialjahr. Ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Ein Jahr in dem sie ihren Vater, den früheren Bundesrat Leon Schlumpf, verlor. «Mein Papa hat mir nie Ratschläge gegeben in Bezug auf laufende Geschäfte. Aber durch seine Erfahrung und durch seine Lebenshaltung, die er mir weiter gegeben hat, habe ich sehr viel Kraft bekommen, auch schwierige Situationen zu meistern», bekennt die scheidende Bundespräsidentin. Damit spricht sie auch die «schwierige Zeit» an, die sie am Anfang ihrer Bundesratskarriere vorfand.