21 Menschenleben hat der Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis vor einer Woche gefordert. Unter den Opfern waren vor allem ausländische Touristen. Damit haben die Terroristen Tunesien an einem Nerv getroffen. Der Tourismus gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Landes, jeder fünfte Arbeitsplatz hängt davon ab. Die Angst ist berechtigt, ausländische Touristen könnten Tunesien nun meiden. Schweizer Reiseanbieter spüren die Verunsicherung unterschiedlich stark.
Für Hotelplan zum Beispiel ist Tunesien ein wichtiges Ferienziel: «Es gehört zu unseren Top-10-Destinationen», so eine Sprecherin gegenüber SRF News. Nach dem Attentat in Tunis habe es vereinzelt Anfragen gegeben von verunsicherten Kundinnen oder Kunden. «Von einer Annullierungswelle kann man aber auf keinen Fall sprechen». Das liege vor allem auch daran, dass Hotelplan-Gäste vor allem Ferien auf Djerba buchen, einer malerischen Insel an der Ostküste.
Keine Ausflüge nach Tunis
Ähnlich sieht es bei Kuoni aus. Rund drei Viertel der Tunesien-Reisenden wollen nach Djerba. Zudem gehöre Tunesien im Angebot von Kuoni nicht zu den wichtigsten Zielen, so der der Kuoni-Sprecher. «Die Buchungen liegen seit der Revolution 2010/2011 sowieso schon auf tiefem Niveau». 12 Personen hätten ihre Tunesien-Reise nach dem Anschlag storniert oder umgebucht.
Alles wie immer, heisst es hingegen bei TUI Suisse: «An allen Ferienorten werden die Leistungen wie gebucht und ohne irgendwelche Einschränkungen erbracht. Der Buchungseingang ist positiv.» Man habe weder Anfragen zu Tunesien noch Stornierungen verzeichnet. Einzig Tagesausflüge nach Tunis bietet TUI Suisse nicht mehr an – dasselbe gilt auch für Hotelplan und Kuoni.
Wir gehen davon aus, dass wir die Flugkapazitäten reduzieren müssen.
Wenig optimistisch ist man bei ITS Coop Travel: Seit den Ereignissen in Tunis seien keinerlei neue Buchungen für Tunesien eingegangen. Die Entwicklung sei schwer abzuschätzen, heisst es bei TUI weiter: «Wir gehen aber davon aus, dass wir aufgrund des Nachfragerückgangs die Flugkapazitäten reduzieren müssen.» Insbesondere der Flug nach Enfidha auf dem Festland sei in Frage gestellt, aber auch die Flüge nach Djerba müssten allenfalls reduziert werden.
Reagiert hat auch das EDA, das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegehnheiten. Es hat die Reisehinweise für Tunesien angepasst. Dort heisst es unter anderem: «Im ganzen Land besteht das Risiko von terroristischen Akten. Aufgrund regionaler Ereignisse hat die Gefahr von Anschlägen auch auf Ausländer zugenommen.»
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