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Ratan Tata: «Indien sollte an der Schweiz sehr interessiert sein»
Aus News-Clip vom 05.06.2015.
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Swiss Economic Forum 2015 «Die Leute wollten sich in unserem Auto nicht sehen lassen»

Hoher Besuch aus Indien: Ratan Tata, früherer Chef der milliardenschweren Tata Group, kam als Redner ans Swiss Economic Forum. Im Gespräch mit Reto Lipp äussert sich der erfolgreiche CEO zu seinem Billigst-Auto und darüber, welches Interesse Indien an der Schweiz hat.

SRF-Wirtschaftsexperte Reto Lipp: Die Tata Group ist eine der höchstangesehenen Firmen in Indien. Was ist die Philosophie des Unternehmens?

Ratan Tata: Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Philosophie gibt. Ich würde mir aber wünschen, dass die Menschen uns als vertrauenswürdige Firma wahrnehmen – als Firma, die den Kunden nie über den Tisch ziehen würde.

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Ratan Tata: «Indien sollte an der Schweiz sehr interessiert sein»
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Sie haben den Tata Nano erfunden – ein Auto, das gerade einmal 1500 Dollar kostet. Was steckt dahinter?

Es war interessant, weil uns alle sagten, zu diesem Preis könnten wir nie und nimmer ein Auto herstellen. Wir haben es trotzdem getan. Allerdings haben wir dabei auch Fehler gemacht, indem wir es als Indiens billigstes Auto beworben haben. Das hatte zur Folge, dass sich die Leute nicht im Tata Nano sehen lassen wollten. Nun haben wir darauf reagiert und bringen ein neues Model heraus. Es wird mehr Features haben und mit 3000 Dollar auch mehr kosten.

Indien und die Schweiz führen Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen, kommen dabei aber nicht so richtig voran. Woran harzt es?

So genau kenne ich die Verhandlungen nicht. Aber bei solchen Abkommen gibt es immer Branchen und Firmen, die etwas zu verlieren haben und entsprechend dagegen lobbyieren.

Tata Group

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Legende: Keystone

Die Tata Group ist in verschiedenen Branchen tätig, unter anderem in der Kommunikations- und Informationstechnologie, der Metallindustrie und im Energiesektor. Berühmt wurde Tata unter anderem durch den Tata Nano: ein Auto, das nicht mehr als 1500 Dollar kosten sollte. Der erwartete Erfolg blieb allerdings aus.

Warum hat das grosse Indien überhaupt Interesse daran, mit der kleinen Schweiz ein solches Abkommen zu schliessen?

Von Bedeutung für Indien sind vor allem die Schweizer Maschinenindustrie, die Präzisionsinstrumente und die High-Tech-Firmen. Potenzial für Zusammenarbeit gibt es bei der Verteidigung, der Luftfahrtindustrie und bei der Präzisionstechnik. Umgekehrt können Schweizer Firmen in Indien produzieren und dort ein neues Publikum ansprechen.

Indien hat grosses wirtschaftliches Potenzial. Gewisse Experten sind sogar der Meinung, Indien könne schneller wachsen als China. Wie beurteilen Sie das?

Möglich wäre es. Aber unser politisches System und unsere Multikulturalität machen das schwierig. China hat nicht so viele verschiedene ethnische Gruppen wie Indien und ein ganz anderes politisches System.

Der indische Premierminister Narendra Modi ist seit einem Jahr im Amt. Leistet er gute Arbeit?

Alle hoffen, dass Modi ein neues Indien hervorbringt – die Erwartungen an ihn sind sehr hoch. Die Schwierigkeiten sind es auch, aber wir sind guten Mutes.

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