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Wirtschaft Beat Curti: Von der Verpflichtung, Geld zu verschenken

Beat Curti, 77, hat keine Nachkommen – aber er hat viel Geld zu verteilen. Der einstige Lebensmittelhändler ist der Meinung, dass Vermögende verpflichtet sind, ihren Reichtum zu teilen. Und er macht es vor.

«Tischlein-Deck-Dich» verteilt abgelaufene Nahrungsmittel aus den Supermärkten an Bedürftige. Als Beat Curti das Hilfswerk vor 16 Jahren gründete, war er selber noch Lebensmittel-Händler, mit seiner «Bon Appetit»-Group nach Coop und Migros der drittgrösste in der Schweiz.

Der Weckruf erfolgte durch die Frau eines Mitarbeiters. Empört wies sie Curti darauf hin, dass seine Läden tonnenweise einwandfreie Lebensmittel wegwerfen, bloss weil es billiger ist als sie weiterzugeben. Mit seinem Know-How als Lebensmittelhändler und seinem Geld gründete er «Tischlein-Deck-Dich» und baute es zu einem bekannten Schweizer Hilfswerk aus.

Buddhistisches Denken

Inzwischen hat er sich aufs Ehrenpräsidium zurückgezogen – andere Projekte brauchen seine Aufmerksamkeit. Zusammen mit seiner Frau Regula führt Beat Curti die Stiftung «Beyond». Diese fördert «Tätigkeiten auf dem Gebiet von Kunst und Kultur». Zum Zweiten soll die «geistige und körperliche Gesundheit und Entwicklung» von Menschen gefördert werden.

Die Stiftung finanziert Entwicklungsprojekte, fördert Forschung und Ausbildung, unterstützt Bedürftige. Curtis Haltung ist vom Buddhismus geprägt: Achtsamkeit ist für ihn ein zentraler Begriff

«Geben ist seliger als nehmen», sagt Curti oft und verweist damit auf seinen katholisch-innerschweizerischen Hintergrund. Beat Curtis grosses Vorbild ist Andrew Carnegie, der amerikanische Stahlbaron und Urvater aller Stifter. Wie Curti war auch Carnegie kinderlos. «Wer sich bis ans Lebensende nur mit Geldverdienen beschäftigt, stirbt als armer Mensch.» Beat Curti zitiert Carnegie bei allen möglichen Gelegenheiten.

Video
Beat Curti über das Geldverteilen
Aus ECO vom 15.06.2015.
abspielen. Laufzeit 26 Sekunden.

Gegen Erbschaftssteuer

Dennoch hatte sich Curti als vehementer Gegner der Erbschaftssteuer geäussert. Sein Credo ist, dass die Reichen freiwillig geben sollen. Dass viele nicht teilen wollen, lässt er nicht gelten: Man müsse Reiche davon überzeugen, dass es ihre Pflicht sei, ihren Reichtum zu teilen.

Für sich selber habe er beschlossen, die Ansammlung von Reichtum zu mildern. Ein Drittel seiner Einkünfte fliesst in die Stiftung, und nach seinem Tod soll dort auch der grösste Teil seines Vermögens landen.

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