- Die Devisenreserven der SNB sind im Juli um 20,6 Milliarden Franken gestiegen.
- Der Grund dafür dürfte wechselkursbedingt sein.
- Das heisst: Im Juli hat die SNB kaum am Devisenmarkt interveniert.
Der Gesamtbestand der SNB-Reserven, exklusiv Gold, erreichte Ende Juli 719,9 Milliarden Franken. Die Daten sind gemäss dem sogenannten Standard zur Verbreitung von Wirtschafts- und Finanzdaten (SDDS) des Internationalen Währungsfonds (IWF) erstellt und am Montag von der SNB veröffentlicht worden.
Der Hauptgrund für die Veränderung der Devisenreserven dürfte die Entwicklung der wichtigsten ausländischen Währungen zum Franken gewesen sein. Denn das Währungspaar Euro-Schweizerfranken notierte Ende Juli bei 1,1440 nach 1,0952 einen Monat davor.
Bei einem Euro-Anteil von 40 Prozent an den Devisenreserven dürften somit rund zwölf Milliarden beziehungsweise 60 Prozent des Anstiegs im Juli auf diese Bewegung zurückzuführen sein. Auch zum US-Dollar (Devisenanteil per Ende Juni 35 Prozent) büsste der Franken etwas an Wert ein.
Das sagt SRF-Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler:
Der Devisenberg der SNB von knapp 720 Milliarden Franken ist eine Folge ihrer Geldpolitik im Kampf gegen die Aufwertung des Frankens. Die SNB hat Euro, Dollar und andere Währungen aufgekauft, um den Franken künstlich zu schwächen und die Schweizer Exportwirtschaft etwas zu entlasten. Das Problematische an dem Devisenberg sind die enormen Schwankungen in der SNB-Bilanz, welche von den Zuckungen an den Devisenmärkten bestimmt werden. Damit wird die Nationalbank zum Gegenstand von politischen Diskussionen – was sie eigentlich nicht möchte. Ausserdem muss sie den Devisenberg eines Tages wieder abtragen. Wie und wann das geschehen soll, weiss derzeit wohl niemand, die SNB betritt hier Neuland. Sicher aber ist, dass damit erst begonnen wird, wenn die Europäische Zentralbank aus ihrem Krisenmodus herauskommt. |