Das vergangene Jahr dürfte vielen Shweizer Detailhändlern in mieser Erinnerung bleiben: Die Detailhandelsumsätze sanken 2015 laut einer Studie der Credit Suisse (hier geht's zur Studie, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen) um rund 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ist eine deutliche Verschlechterung im Vergleich mit 2014, als die Verkaufserlöse noch um rund 1,1 Prozent zugelegt hatten.
Zu dieser Entwicklung haben hauptsächlich folgende Faktoren beigetragen:
- Negativ schlug seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses am 15. Januar 2015 vor allem der stark angewachsene Einkaufstourismus im billigeren Ausland zu Buche.Im Durchschnitt legte er um 8 Prozent zum, noch stärker in Deutschland.
- Zudem drückten im Jahresverlauf die Griechenland-Krise und sich häufende Meldungen über Stellenabbau von Firmen auf die Stimmung der Konsumenten.
Allerdings führte die Wechselkursentwicklung auch dazu, dass die Schweizer Konsumenten über eine höhere Kaufkraft verfügten und sich somit mehr Produkte leisten konnten. Zudem wuchs die Bevölkerung der Schweiz wiederum leicht, was ebenfalls für Umsatz im Detailhandel sorgte.
2016: Umsatz soll um 0,3 Prozent wachsen
Für 2016 rechnet die Credit Suisse mit einer Zunahme des nominellen Umsatzes im Schweizer Detailhandel von 0,3 Prozent, obwohl der Wechselkurs zum Euro noch bei 1.10 je Franken verharren dürfte.
Dank des etwas höheren verfügbaren Einkommens und der sich nur leicht abschwächenden Nettozuwanderung erwarten die Experten der Grossbank, dass sich die Nachfrage 2016 wieder deutlich besser entwickeln wird. Und dies obwohl sich die Stimmung unter den Konsumenten kaum markant aufhellen dürfte und der Einkaufstourismus kaum nachlässt.
Internethandel legt weiter zu
Auch der Online-Handel dürfte 2015 laut CS-Studie wieder kräftig gewachsen sein. Allerdings liegen dazu noch keine konkreten Zahlen vor. 2015 hatten die Online-Umsätze der Schweizer Detailhändler bereits einen Anteil von 5,1 Prozent am Gesamtumsatz. Dass Internet-Geschäfte auch 2015 markant zugelegt haben, machen die Autoren der CS-Studie an mehreren Entwicklungen fest: So gab die Schweizerische Post beispielsweise Mitte 2015 bekannt, dass sie seit Jahresbeginn täglich rund 11'000 Importpakete verarbeite. Das ergibt ein Plus von rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zudem verzeichneten auch Abholstationen und andere Logistik-Dienstleister starke Zuwachsraten in der Schweiz. Marktgrössen wie H&M oder Tally Weijl nahmen ausserdem ihre Schweizer Onlineshops in Betrieb. Volg lancierte den Onlinehandel als Pilotprojekt. |