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Die Wahlkampfspenden der Pharma-Riesen
Aus News-Clip vom 20.10.2016.
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Wirtschaft Mit Wahlkampfspenden gegen tiefere Medikamentenpreise

Beide US-Präsidentschaftskandidaten haben angekündigt, mit den überzogenen Medikamentenpreisen aufzuräumen. Das passt den Pharma-Konzernen gar nicht. Ihr Gegenmittel: Die Parteien milde stimmen.

Sowohl Clinton als auch Trump haben versprochen, im Falle einer Wahl den hohen Medikamentenpreisen den Kampf anzusagen. Und das hiesse für die beiden Schweizer Pharma-Multis Roche und Novartis wohl weniger Umsatz in den USA – für beide Konzerne der wichtigste Markt überhaupt. Das Mittel dagegen: Die Parteien mit Hilfe von Wahlkampfspenden milde stimmen.

Spenden kommen von Mitarbeitern

Das Geld erhalten die beiden Lager von US-Mitarbeitern der beiden Schweizer Pharma Multis – und nicht etwa von den Unternehmen direkt. Das spenden von Geld zu Gunsten der Demokraten oder den Republikanern gehöre zur US-Amerikanischen Kultur, sagt Severin Schwan, Konzernchef von Roche.

Es ist in der Tat üblich in den USA, dass Mitarbeitende in vielen Unternehmen sich auch über Parteispenden politisch engagieren wollen. Was aus Unternehmenssicht wichtig ist, ist dass das auf völlig freiwilliger Basis basiert und die Spenden auch an beide Parteien gehen.
Autor: Severin Schwan Konzernchef Roche

Die US-Mitarbeiter von Roche spendeten laut dem US Institute for Responsive Politics bislang 335'000 Dollar – 58 Prozent davon ging an die Republikaner, 42

Prozent an die Demokraten. Die US-Angestellten von Novartis ihrerseits spendeten auf beide Parteien gleichmässig verteilt rund 322'000 Dollar.

Kongress hat Mitspracherecht

Die Spenden seien nicht ganz ohne Absicht, sagt SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte. Mit Wahlkampfspenden werde versucht, die Gunst der Parteien zu gewinnen. Und momentan weht den Pharma-Riesen von Seiten der Politik ein rauer Wind entgegen. «Vor allem Hillary Clinton hat es sich gross auf die Wahlkampffahne geschrieben, mit den überzogenen Medikamentenpreisen aufzuräumen», so Korte. Es gehe nicht nur darum, die Preise zu senken, sondern auch zukünftige, exzessive Preissteigerungen zu verhindern.

Doch Wahlkampfspenden hin oder her – schlussendlich hat auch der Kongress ein Wörtchen mitzureden. Diesen braucht es, um tatsächlich solche Gesetzesänderungen vorzunehmen. Jens Korte: «Da dieser weiterhin gespalten bleiben dürfte, ist es aber fraglich, ob sich für die geplanten Massnahmen eine politische Mehrheit finden lässt.»

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