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Wirtschaft Moderater Anstieg bei Arbeitslosenzahlen

Bislang hat die schwächelnde Weltwirtschaft die Schweiz im besten Fall gestreift. Doch in Verbindung mit dem starken Franken macht sich die Krise nun auch immer mehr hierzulande bemerkbar.

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz hat sich im Oktober leicht erhöht. Laut den Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Zudem ging die Zahl der offenen Stellen deutlich zurück.

Video
Mehr Arbeitslose in der Schweiz
Aus Tagesschau vom 10.11.2015.
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Insgesamt legte die Zahl der Arbeitslosen per Ende Oktober um rund 3000 auf 141'000 Personen zu. Gegenüber dem Vergleichswert im Vorjahr erhöhte sich damit die Arbeitslosigkeit um 6,7 Prozent.

Deutlich mehr junge Arbeitslose

Zudem hat sich eine weitere Kennzahl für die Lage auf dem Arbeitsmarkt markant verschlechtert. Die Zahl der bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldeten offenen Stellen sank gegenüber dem Vormonat um 17 Prozent auf rund 9500. Auch im Vergleich mit dem Vorjahr ist das ein deutliches Minus von rund 15 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit unter den 15 bis 24-Jährigen verringerte sich im Oktober zum Vormonat zwar um 4 Prozent auf rund 20'000 Jugendliche. Im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht dies allerdings einem Anstieg um 5,8 Prozent.

Einschätzung von Boris Zürcher, Leiter Seco

Allgemein
«Die Zahlen sind positiv einzuschätzen. Die negative Dynamik, welche wir in den letzten Monaten festgestellt haben, hat sich deutlich abgeschwächt. Alle Indikatoren deuten auf eine Stabilisierung der Arbeitslosigkeit hin.»
Zum Frankenschock
«Dies hat dazu geführt, dass verschiedene Unternehmen Stellen abgebaut haben. Und das wirkt sich darin aus, dass wir im Moment ein höheres Niveau haben, als im letzten Jahr. Wir gehen aber davon aus, dass der Frankenschock bereits weitgehend absorbiert worden ist.»
Ausblick«Wir sehen bei den aktuellen Zahlen, dass der konjunkturelle Einfluss relativ gering ausfällt. Das heisst, der saisonale Effekt überwiegt. Wir sehen also hier doch ein deutlich gutes Zeichen. Zwar hat die Zahl der offenen Stellen etwas abgenommen, aber wir hatten jetzt über das Jahr gesehen durchschnittlich im Monat etwa 26‘000 Zugänge in die Arbeitslosigkeit und gleichzeitig hatten wir etwa 25‘000 Abgänge. Wer mal arbeitslos ist, der verbleibt es nicht, da ist ein Kommen und Gehen. Wir wissen auch, dass die durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsepisode momentan um die sechs Monate liegt. Das heisst also, dass wir den Bestand der Arbeitslosen etwa zwei Mal im Jahr erneuern.»
Fazit
«Trotz des Frankenschocks gibt es keinen Grund zur übertriebenen Besorgnis. Wenn auch die Zahlen nicht dort sind, wo wir sie gerne sehen würden.»

Gastgewerbe und Bau am meisten betroffen

Mit dem Beginn der sogenannten Zwischensaison im Herbst gab es am meisten zusätzliche Arbeitslose im Gastgewerbe und im Bau. Betroffen sind vor allem die Tourismusgebiete.

Die Zahl der Personen, die ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats ausgeschöpft hatten belief sich im August 2015 – neuere Zahlen liegen noch nicht vor – auf 2'842 (Juli: 3'345).

Audio
Seco: «Alle Indikatoren deuten auf eine Stabilisierung der Arbeitslosenquote hin»
aus SRF 4 News aktuell vom 10.11.2015.
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Leichter Anstieg für 2016 erwartet

Ausserdem gab das Seco die aktuellsten Zahlen zur Kurzarbeit bekannt: Demnach waren im August 3'384 Personen von Kurzarbeit betroffen, das sind 173 Personen mehr als im Vormonat (+5,4 Prozent).

Laut Boris Zürcher, Leiter Direktion für Arbeit beim Seco, werden die Arbeitslosenzahlen vor allem aufgrund saisonaler Faktoren dieses Jahr weiter ansteigen. Es sei «gut möglich», dass die Arbeitslosenquote zum Jahresende bei 3,7 Prozent liegt und die entsprechende saisonbereinigte Zahl bei 3,5 Prozent.

Auch nach den jüngsten Zahlen hält das Seco an seinen Prognosen für das Jahr 2015 fest. Man geht von einer Arbeitslosenquote von 3,3% im Jahresdurchschnitt aus und von 3,6 Prozent in 2016. Die nächste Prognose veröffentlicht das Seco Mitte Dezember.

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