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Wirtschaft Mogok – Welthauptstadt der Rubine

Rubine – fast jeder der kostbaren roten Edelsteine ist in Myanmar gefördert worden. Eine grosse Chance für das Land, das seit vier Jahren eine wirtschaftliche Öffnung anstrebt. Eigentlich – denn die burmesische Regierung schadet dem Geschäft mit übermässiger Kontrolle.

Verbindet sich das Mineral Korund mit Chrom, kann es 25 Millionen Franken wert werden. So viel hat ein anonymer Bieter im Mai für den «Morgenrot-Rubin» bezahlt. Der bekannte Edelstein ist mit mehr als 25 Karat aussergewöhnlich gross.

Auge betrachtet Rubin
Legende: Mit mehr als 25 Millionen einer der teuersten Edelsteine der Welt: Der «Morgenrot-Rubin», verkauft im Mai 2015. SRF

Und er hat, glaubt man Experten, die perfekte Farbe: Taubenblutrot. Dieses sei nur Rubinen aus dem Mogok-Tal in Myanmar eigen. «Wer je einen schönen burmesischen Mogok-Rubin gesehen hat – und das kommt nicht so oft vor – und ihn mit einem Rubin von anderswo vergleicht, dann hat der Mogok-Stein etwas unbestreitbares Aussergewöhnliches an sich», sagt David Bennett, Geschäftsführer von Sotheby’s Schweiz, der den Stein verkauft hat.

Das Mogok-Tal, die Welthauptstadt für Rubine, war bis vor drei Jahren verbotene Zone für Ausländer. 90 Prozent aller Rubine auf dem Weltmarkt kommen von hier. 200‘000 Menschen leben dort vom Edelstein-Abbau. Reporterin Barbara Lüthi ist für «ECO» nach Mogok gereist.

Wahlen am Sonntag

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Am 8. November stehen im Myanmar Parlamentswahlen an. Die Oppositionspartei NDL um Aung San Suu Kyi fordert die Regierungspartei, die mit dem Militär liiert ist, heraus. Der amtierende Präsident und Ex-General Thein Shein hat 2011 eine Öffnung eingeleitet. Laut der NDL werden aber immer noch viele Bereiche von der alten Garde dominiert.

Militär kontrolliert gute Standorte

Lukrative Funde wie der «Morgenrot-Rubin» sind selten geworden. Beamte schätzen monatlich den Wert der geförderten Steine und legen die Abgaben für die Minenbesitzer fest. Sie betragen rund 20 Prozent.

Um an gute Standorte zu kommen, sind viele Minenbesitzer gezwungen, mit der vom Militär geführten Myanmar Economic Holding zu kooperieren. Das hat Konsequenzen für den Verkauf, wie der Sekretär der Edelstein-Vereinigung Mogok, U Tun Oo, im Interview sagt: «Diejenigen Minen, die das tun, müssen ihre Steine in einem Bieterverfahren verkaufen, das die Regierung organisiert. Sie dürfen sie nicht auf dem lokalen Markt anbieten.»

Mine Mogok.
Legende: Die Abbaumethode ist in Mogok seit Jahrhunderten dieselbe: Wasserkraft trägt Schichten ab, die dann durchsucht werden. SRF

Die meisten Länder, auch die Schweiz, haben zwar die Wirtschaftssanktionen gegen Myanmar aufgehoben. Dem Rubin-Geschäft schaden aber inländische Handelsschranken wie strenge Export-Gesetze. Die Folge ist, dass der Schmuggel über die Grenze nach Thailand floriert.

Dabei könnte der Rubin-Abbau ein lukratives Geschäft für alle burmesischen Beteiligten sein. Laut David Benett, Leiter Sotheby's Schweiz, war der Preis für Rubine auf dem Weltmarkt noch nie höher als heute.

Video
Rubine aus Burma
Aus ECO vom 02.11.2015.
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