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Wirtschaft Neue Milleniumsziele der UNO: Die Wirtschaft soll es richten

Die UNO ergänzt ihre bisherigen Ziele zur Nachhaltigkeit – Hunger ausrotten und Bildung für alle – mit Klima- und Energiethemen. Damit werden künftig auch die Wirtschaft und reiche Länder wie die Schweiz vermehrt in die Pflicht genommen.

Das Tempo beim Energiesparen soll weltweit bis ins Jahr 2030 verdoppelt werden. So lautet eine der konkreten Forderungen zum sogenannten Energieziel der UNO. Bei allen 17 dieser Ziele müssen die einzelnen Regierungen künftig festlegen, was sie erreichen möchten. Dann ist, anders als bei den bisherigen Milleniumszielen, die Wirtschaft gefragt.

Es braucht den Privatsektor

Botschafter Michael Gerber, der Sonderbeauftragte des Bundes für globale nachhaltige Entwicklung, sagt: «Für die Umsetzung dieser breiten Agenda brauchen wir auf jeden Fall den Privatsektor.» Es gehe nicht ohne. Es sei nicht mehr eine Frage der Entwicklungshilfe, denn in den Ländern, die bereits industrialisiert seien, finde die Entwicklungshilfe keine Anwendung.

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Die neuen Nachhaltigkeitsziele der UNO
aus HeuteMorgen vom 02.09.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 57 Sekunden.

Was die Schweiz tun kann

Mit innovativen High-Tech-Produkten könnten Schweizer Unternehmen zur Erreichung der Ziele beitragen, ergänzt Gerber. Schweizer Banken könnten ihr Knowhow zudem auf dem Markt der nachhaltigen Finanzanlagen in die Waagschale werfen. Auch Jan Atteslander, Leiter Aussenwirtschaft beim Wirtschaftsdachverband economiesuisse, begrüsst die Ziele. Er ist überzeugt, dass der Schweizer Wirtschaft daraus keine Nachteile erwachsen – im Gegenteil:

Die Schweiz hat es in wenigen Jahrzehnten geschafft, aus Kloaken Trinkwasserreservoire zu machen. Das war in den 70-er Jahren noch anders.»
Autor: Jan Atteslander Economiesuisse

«Wir sehen das als Chance für unsere Unternehmen. Die Wirtschaft und die Gesellschaft allgemein haben schon früh angefangen, die Verschwendung der Ressourcen zu reduzieren, sagt Atteslander und nennt als Beispiel das Wassermanagement. «Die Schweiz hat es in wenigen Jahrzehnten geschafft, aus Kloaken Trinkwasserreservoire zu machen. Das war in den 70-er Jahren noch anders.»

Schweizer Verbrauch: Drei Erden

Dieses Wissen könne die Schweizer Industrie exportieren, betont Atteslander. Thomas Vellacott, der Chef von WWF Schweiz, sieht diese Chance auch. Gleichzeitig unterstreicht er aber, dass die Schweiz vor allem zu Hause ansetzen müsse: «Wir verbrauchen drei Erden und leben damit deutlich über dem, was die Erde zu Verfügung stellt.» Deshalb seien die Ziele zu nachhaltigem Wachstum, Produktion und Konsum für die Schweiz besonders wichtig.

Die neuen Nachhaltigkeitsziele stossen also sowohl beim Wirtschaftsdachverband als auch beim Umweltschutzverband grundsätzlich auf Zustimmung. Das liegt wohl unter anderem an ihrer meist offenen Formulierung. Sobald sie aber in die Schweizer Realität umgesetzt werden müssen, beginnt wohl das Ringen darum, was zuerst und von wem getan werden soll.

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