Zum Inhalt springen

Header

Video
Der Rubel und der Schweizer Käse
Aus 10 vor 10 vom 17.12.2014.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 50 Sekunden.
Inhalt

Wirtschaft Rubel-Krise: Schweizer Käse zu teuer

Der Schweizer Käse-Export nach Russland ist 2014 wegen der Sanktionen massiv gestiegen. Doch nun wird der Käse scheinbar zu teuer. Bestellungen wurden mittlerweile auch storniert. Wie es weiter geht, ist völlig unklar.

Jahrelang bewegten sich die Exporte von Schweizer Käse nach Russland auf einem tiefen Niveau. Doch seit Mitte Jahr, seitdem Russland gegen die EU und die USA Sanktionen verhängt hat, steigen die Käse-Exporte der Schweiz monatlich massiv an. Denn die Schweizer Käsereien sind von den Sanktionen nicht betroffen.

Schweizer füllen Sanktionslücke

Grafik zum Käse-Export.
Legende: Grafik zum Käse-Export. SRF

Vielmehr profitieren sie davon und füllen die entstandene Lücke. Insgesamt belaufen sich die Exporte in diesem Jahr (bis Ende Oktober) bereits auf 739 Tonnen. Im gesamten 2013 waren es nur 431 Tonnen.

Intercheese ist einer der Schweizer Käseverarbeiter, der die Exporte massiv erhöhen konnte, wie Geschäftsführer Daniel Dätwyler gegenüber «10vor10» erklärt. Für das ganze 2014 rechnet er mit 90 bis 100 Tonnen Käse für Russland und damit fünfmal mehr als im Vorjahr, als es nur 20 Tonnen waren.

Bestellungen storniert

Mit diesem Export-Boom ist allerdings Schluss – wegen der Rubel-Krise, die den Schweizer Käse massiv verteuert hat und die Importeure in Schwierigkeiten bringt. «Seit Montag wurden alle bestehenden Bestellungen aus Russland storniert», sagt Intercheese-Chef Dätwyler. «Wir liefern nur noch jenen Käse, der bereits bezahlt wurde. Wie es weitergeht, ist unklar.»

Emmi oder die Migros-Tochter Mifroma, die ebenfalls viel Käse ins Ausland liefern, halten sich bezüglich des Russland-Geschäftes und dessen Entwicklung bedeckt – auch weil dieses «marginal» sei, so Emmi-Sprecherin Sibylle Umiker: «Der Umsatz von Emmi in Russland bewegt sich im sehr niedrigen einstelligen Millionenbereich, bei einem totalen Umsatz von drei Milliarden Franken.»

Russland-Geschäft «marginal»

In der Tat ist Russland – trotz des massiven Anstieges in den letzten Monaten – ein insgesamt gesehen noch unbedeutendes Exportland für Schweizer Käse. Die 431 Tonnen des vergangenen Jahres machten am gesamten Käse-Export von 62‘883 Tonnen nur gerade 0,7 Prozent aus. In Franken gemessen betrugen die Exporte immerhin 1,1 Prozent: nämlich 6,1 Millionen Franken bei einem Gesamtexportvolumen von 570 Millionen Franken.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel