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Wirtschaft Schweizer Kasinos verlieren an Reiz

Geld setzen, bangen, gewinnen oder verlieren: Immer weniger Menschen tun dies in klassischen Spielkasinos. In Baden verlor das grösste Kasino der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr einen Fünftel seines Publikums. Das ist aber nicht nur in Baden so.

Knapp 750 Millionen Franken sind in den Schweizer Kasinos im letzten Jahr aufs Spiel gesetzt worden. Etwas weniger als im Vorjahr. Obwohl mit den Kasinos in Zürich und Neuchâtel zwei neue Angebote eröffnet wurden. Die Besucherzahlen und die Spielerträge sinken.

Entsprechend nüchtern und kurz ist darum die Analyse von Marc Friedrich. Er ist Geschäftsführer des Schweizer Kasino Verbandes. «Mehr Wachstum ist nur noch zu Lasten von Konkurrenten möglich», sagt er.

Konkurrenz im Ausland und im Internet

Zwar beklagen nicht alle gleichermassen die sinkenden Umsätze in den Schweizer Spielbanken. Alle beklagen hingegen, dass sich die Erträge zur Konkurrenz verlagern, ins Ausland und ins Internet. Dort wachsen die Spielerträge. Genaue Zahlen fehlen, die Branche spricht von Hunderten von Millionen Franken pro Jahr.

Online-Poker und Spielhallen im grenznahen Ausland ärgern Friedrich besonders. Die Situation heute lasse sich fast mit der Zeit vor der Eröffnung der Spielbanken vergleichen. «Die Schweizer gehen ins Ausland spielen. Und damit fliessen die Gewinne, aber auch die Steuern und die Abgabe an die AHV ins Ausland.»

Kasinos verlangen gleich lange Spiesse

Weil die Geldspielerträge in den letzten Jahren in allen Kasinos so deutlich gesunken sind, wünschen sich die Kasino-Betreiber vom Schweizer Gesetzgeber nun Korrekturen, damit wieder mit vergleichbarem Einsatz wie im Ausland gespielt werden kann.

Audio
Rien ne va plus? Zur Flaute in Schweizer Casinos
aus Rendez-vous vom 22.04.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 43 Sekunden.

Schweizer Kasinos wollen selber Online-Spiele anbieten können und ausländische zumindest teilweise verboten sehen. Und sie wollen neue Spielautomaten in der Schweiz rasch einführen können. Die Bewilligungsverfahren in der Schweiz seien viel zu kompliziert, sagt Friedrich.

So müssten Geldspielautomaten, die im Ausland in Betrieb sind und von anerkannten Prüfungslabors zertifiziert wurden, in der Schweiz noch einmal das gleiche Verfahren durchlaufen. «Das sind Doppelspurigkeiten, die man ohne Weiteres und ohne Schaden verhindern könnte», so Friedrich.

Kein neues Gesetz vor 2018

Das Parlament berät zurzeit über die Revision des Gesetzes für Glückspiele. Es dauert viel länger als geplant. Vor 2018 gibt es kein neues Gesetz. Bis dahin wird sich der Trend der letzten Jahre aus Sicht der Schweizer Kasinos nichts ändern.

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