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Wirtschaft Schweizer kaufen weiterhin in Scharen im Ausland ein

Seit 2013 haben Schweizer für Einkäufe im benachbarten Ausland 6 Prozent mehr ausgegeben. Die starke Verbilligung des Euros hat den Einkaufstourismus angekurbelt. Es gibt aber noch andere Gründe, weshalb der Einkauf jenseits der Grenze bevorzugt wird.

Der billige Euro lockt die Schweizer Konsumenten weiterhin ins benachbarte Ausland. Im vergangenen Jahr gaben sie dort laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK rund 10,7 Milliarden Franken aus. Das sind 6 Prozent mehr als 2013.

Um die Daten mit der Studie von 2013 vergleichen zu können, wurde die Berechnung mit dem Wechselkurs von 2013 angestellt. Damals kostete ein Euro 1,24 Franken. Nachdem die Schweizerische Nationalbank am 15. Januar 2015 den Mindestkurs aufgehoben hatte, hat sich der Euro um gut 12 Prozent verbilligt. Dementsprechend erhalten Schweizer seither für das gleiche Budget jenseits der Grenze mehr Ware.

Ladenöffnungszeiten und Erdölpreis weitere Gründe

57 Prozent der Schweizer Haushalte kauften mindestens einmal pro Monat im Ausland ein. Dieser Anteil hat laut der Studie gegenüber dem hohen Niveau von 2013, als es 55 Prozent waren, nochmals zugenommen. Zunehmend werden die Einkäufe dabei mit Ferien- oder Geschäftsreisen verbunden.

Der billige Euro ist allerdings nicht der einzige Grund, über die Grenze zum Shoppen zu fahren. Für ein Fünftel der Schweizer sind auch die längeren ausländischen Ladenöffnungszeiten der Anlass, besonders in Kantonen mit restriktiven Ladenöffnungszeiten.

Zudem ist im Ausland durch die Talfahrt der Erdölpreise der Benzinpreis stärker gefallen als in der Schweiz. Früher kamen die Ausländer zum Tanken in die Schweiz. Das ist jetzt vorbei. Gerade im Tessin ist der Tanktourismus der Italiener total zusammengebrochen.

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Mehr als die Hälfte kauft monatlich im Ausland ein
aus SRF 4 News aktuell vom 18.02.2016.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 43 Sekunden.

Trend im Tessin am ausgeprägtesten

Überhaupt wurde im Südkanton die stärkste Zunahme der Auslandeinkäufe (ohne Onlinehandel) festgestellt. Diese schnellten um die Hälfte auf 514 Millionen Franken nach oben. Dagegen blieben die Auslandeinkäufe in der Westschweiz bei 2,1 Milliarden stabil. In der Deutschschweiz stiegen sie um 5 Prozent auf 6,7 Milliarden Franken.

Von den insgesamt 10,7 Milliarden Franken, die die Schweizer im Ausland ausgaben, entfielen 1,4 Milliarden auf Einkäufe im Internet. Das sind 12 Prozent mehr als 2013. Zum Vergleich: Die Schweizer Detailhändler haben im letzten Jahr – Treibstoffe ausgenommen – 95,4 Milliarden Franken Umsatz gemacht. Das sind rund 2,3 Milliarden weniger als im Vorjahr.

Für die Studie hat die GfK rund 1100 Haushalte von Oktober 2015 bis Januar 2016 online befragt. Die Studie wurde im Auftrag der Interessengemeinschaft Detailhandel mit ihren Mitgliedern Coop, Denner, Manor und Migros durchgeführt.

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