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Wirtschaft Swiss Life geschäftet gut mit Pensionskassengeldern

Swiss Life verwaltet erfolgreich Pensionskassengelder und gibt vom Gewinn mehr als die derzeit vorgeschriebene Quote an die Versicherten weiter. Trotzdem wehrt sich der Versicherer gegen eine Erhöhung der Mindest-Ausschüttungsquote.

Rund 40'000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben das Verwalten ihrer Pensionskasse Swiss Life übertragen – und laufend werden es mehr. 2013 nahm der Versicherungskonzern fast 7,4 Milliarden Franken an Prämien ein. Dabei erzielte Swiss Life eine Rendite von 3,7 Prozent auf den Geldanlagen. Gleichzeitig konnten die Verwaltungskosten um 9,3 Prozent gesenkt werden.

Versicherte profitieren von Einsparungen

Dies hänge mit Prozessoptimierungen und der erfolgreichen Einführung eines neuen IT-Systems zusammen, sagt Swiss-Life-Manager Hans-Jakob Stahel. Er hofft, bei der Verwaltung der Gelder künftig weitere Einsparungen erzielen zu können.

Davon profitieren auch die Versicherten: Um sie bei Laune zu halten, schüttete Swiss Life im letzten Jahr gut 93 Prozent des erzielten Gewinns an sie aus. Das ist mehr als die vom Gesetz geforderten 90 Prozent. Stahel betont, dass der Wettbewerb trotz dieser Mindestquote spiele. Auch sei deren Höhe von 90 Prozent richtig. Zudem habe sie sich bewährt.

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Wem gehört der Gewinn aus Pensionskassen-Vermögen?
aus Rendez-vous vom 19.05.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 11 Sekunden.

Berset möchte Mindestquote erhöhen

Doch Bundesrat Alain Berset möchte die Quote anheben. Statt mindestens 90 Prozent des Gewinns auf dem Pensionskassenvermögen müssten Konzerne wie Swiss Life künftig 92 oder gar 94 Prozent des Gewinns an die Versicherten ausschütten.

Begrüsst wird dieses Vorhaben von Travail Suisse: «Es ist eine Frage der Fairness, dass Schritte gemacht werden, die die Gewinne der Versicherer beschränken», sagt Matthias Kuert, der bei der Gewerkschaft den Bereich Sozialpolitik leitet. Die Reform im Sinne Bersets sei eine «absolute Notwendigkeit».

Höhere Quote könnte kleinere Gewinne bringen

Swiss-Life-Manager Stahel dagegen winkt ab. Er führt ins Feld, dass der Schuss auch nach hinten losgehen könnte. Denn sollte das Pensionskassengeschäft für Swiss Life künftig weniger lukrativ sein, müsste der Konzern auf eine vorsichtigere Anlagestrategie umschwenken.

Dies führe fast unweigerlich zu sinkenden Gewinnen aus den Anlagen. «Am Ende kann es sogar sein, dass trotz erhöhter Quote von einem kleineren Kuchen ein kleineres Stück resultiert», führt er bildlich aus.

Alle wünschen sich mehr Transparenz

Die Debatte rund um die Verteilung der Gewinne aus dem Pensionskassengeschäft ist nicht neu. Und ob Alain Berset mit seinem Reformvorhaben eine politische Mehrheit findet, ist offen.

Einig sind sich aber alle Beteiligten: Es braucht mehr Transparenz. Auf der einen Seite wüssten die Versicherten dann, wie viel die Konzerne tatsächlich an den Vorsorgegeldern verdienen. Auf der anderen Seite könnten die Versicherungskonzerne eine erneute hitzige Debatte unter dem Schlagwort «Rentenklau» verhindern.

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