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Wirtschaft Tops und Flops – CS und UBS im Vergleich

Die Jahresabschlüsse der Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse könnten kaum unterschiedlicher sein: Da ein Milliardengewinn, dort ein Milliardenverlust. Steht die UBS wirklich besser da als die CS? An der Börse wurden beide Konzerne gleichermassen abgestraft.

Die Jahresbilanz der Credit Suisse weist einen Verlust von fast drei Milliarden Franken aus. Grund ist vor allem ein Abschreiber, den der neue CS-Chef Tidjane Thiam beim Investment Banking vorgenommen hat. Während die CS diesen Milliarden-Verlust verdauen muss, kann Konkurrentin UBS einen Gewinn von über sechs Milliarden Franken verbuchen. Es scheint, als hätte die UBS die Credit Suisse inzwischen rechts überholt.

Aufräumen bei der CS

Tidjane Thiam hat das Ruder bei der CS im Sommer übernommen. Er hat der Bank eine neue Strategie verordnet, paukt ein Sparprogramm durch und räumt auf. Laut Thiam ist der Zeitpunkt günstig, «tabula rasa» zu machen.

Das betrifft vor allem die Investmentbank. Der Milliarden-Abschreiber ist das Eine. Aber Thiam ist dabei, das Investment Banking zu verkleinern – wie das die UBS bereits vor ein paar Jahren getan hat. Kein einfaches Unterfangen, sagt Andreas Brun, Bankenanalyst der ZKB: «Es ist schwierig in der aktuellen Marktsituation, in der die Märkte eher runtergehen, aus Teilen des Investment Bankings auszusteigen».

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Ungnädige Börsenreaktionen gegen Schweizer Grossbanken
aus Echo der Zeit vom 04.02.2016. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 58 Sekunden.

Das kostet und zehrt am Gewinn der Bank. Die CS ist also mit einem aufwändigen und teuren Umbau beschäftigt, ausgerechnet jetzt, wo das Bankgeschäft für alle internationalen Geldhäuser schwierig geworden ist: Die Finanzmärkte sind nervös, der Ölpreis ist eingebrochen, die Zinsen sind rekordmässig tief und die Kunden verunsichert. In diesem Umfeld Geld zu verdienen ist für alle Banken schwierig.

UBS hat derzeit die Nase vorn

Umso wichtiger wäre es für die Banken, ein dickes Eigenkapital-Polster zu haben, als Sicherheit, um allfällige Verluste auffangen zu können. Thiam hat eigentlich gerade erst sechs Milliarden Franken frisches Kapital aufgetrieben, um das Eigenkapital zu stärken. Doch Analyst Roger Degen von Julius Bär hält fest: «Die CS kann da gegenüber der UBS nicht wirklich aufholen.» Denn der Verlust hat einen Teil des frischen Eigenkapitals sogleich wieder verbraucht.

Für ZKB-Analyst Brun hat im Konkurrenzvergleich derzeit die UBS die Nase vorn: «Die UBS ist in der Schweiz der sichere Hafen, der Fels in der Brandung, der grösste Marktakteur. Auch in Asien ist sie die Nummer eins im Vermögensmanagement. Darum ist sie robuster und sicherer aufgestellt.»

Die Börse hat aber diese Woche die Aktien beider Grossbanken abgestraft: Die UBS-Aktie hat seit Montag 9 Prozent verloren, die CS gar 18 Prozent. CS-Chef Tidjane Thiam ärgert sich über solche Kursausschläge und warnt: Man solle nicht kurzfristig über den Erfolg seiner Strategie urteilen. Bei seiner früheren Arbeitgeberin Prudential habe er auch drei Jahre gebraucht, um den Aktienkurs zu verdreifachen.

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