- Der Reisekonzern Dertour Suisse setzt nach der Übernahme von Hotelplan zu Einschnitten an.
- Bis Ende 2027 würden voraussichtlich rund 250 Stellen abgebaut, teilte der Kuoni-Besitzer mit.
- Auch 15 Filialen werden geschlossen.
Drei Monate nach der Übernahme der Hotelplan-Gruppe (mit Ausnahme des Ferienhausvermieters Interhome) schreite die Integration zügig voran, schreibt der Reisekonzern. Dafür habe Dertour Suisse eine neue Struktur für die gemeinsame Organisation entwickelt, die heute Morgen den Angestellten vorgestellt wurde.
Der Stellenabbau betrifft vor allem die IT und den Einkauf, wie ein Dertour-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP sagte. Dabei wird auch das Vertriebsnetz verkleinert. Bis Ende 2026 würden voraussichtlich 15 Filialen aus wirtschaftlichen Gründen zusammengelegt.
120 Filialen in der Schweiz
Welche Reisebüros betroffen seien, werde später bekannt gegeben, sagte der Dertour-Sprecher: «Unter welcher Marke die Filialen künftig auftreten, wird für jeden Standort individuell geprüft.»
Der Reisekonzern werde künftig voraussichtlich 120 Filialen in der Schweiz weiterbetreiben. Damit habe man das landesweit grösste Netz an Reisebüros, hiess es. Das Personal der Filialen werde man auch bei der Zusammenlegung grossteils übernehmen können, sagte der Dertour-Sprecher: «Dort wird vor allem die Führungsstruktur verschlankt.»
IT wird gebündelt
Zudem wird die IT zusammengelegt. Grundlage dafür sei die technologische Plattform des deutschen Mutterkonzerns Dertour Group für Reservierung, Buchung, Einkauf und Produktion. Neu sollen neben den Dertour-Marken Kuoni und Helvetic Tours künftig auch die Marken Hotelplan und Migros Ferien vom gemeinsamen System profitieren. Der Einkauf von Dertour Suisse wird in Deutschland gemacht.
Zu einer Restrukturierung kommt es auch bei den Spezialreisen: Hier verschwindet die Hotelplan-Marke Travelhouse, wie der Sprecher sagte. Das Reiseangebot von Travelhouse werde von den neun Kuoni-Spezialistenmarken übernommen.