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Turbulenter Start ins BörsenjahrTurbultenter Start ins Börsenjahr
Aus Tagesschau vom 04.01.2016.
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Wirtschaft Turbulenzen an chinesischen Börsen – Europa taumelt mit

Kaum haben die chinesischen Börsen ihre Arbeit im neuen Jahr aufgenommen, wurde sie auch schon wieder eingestellt. Damit kommt eine neue Sicherheitsmassnahme zum Einsatz, die vor zu grossen Kursschwankungen schützen soll. Chinas Tiefflug ist auch an den europäischen Börsen zu spüren.

Chinas Börsen haben im vergangenen Jahr eine richtiggehende Berg- und Talfahrt hinter sich. Als Antwort darauf haben die Aufsichtsbehörden per Anfang Jahr einen neuen Sicherheitsmechanismus («Circuit Breaker») eingeführt.

Steigt oder fällt der Börsenindex CSI300 um mehr als fünf Prozent wird der Handel für 15 Minuten ausgesetzt und bei mehr als sieben Prozent eine Schliessung für den Rest des Tages verfügt. Damit sollen allzu grosse Schwankungen verhindert werden.

Rückgang der Industrieaktivitäten

Der Mechanismus kam am heutigen ersten Börsentag des neuen Jahres auch gleich zum Einsatz. So folgte auf die erste 15-minütige Unterbrechung die völlige Aussetzung, als die Kurse weiter nachgaben. Auch andere asiatische Börsen wie in Tokio gaben deutlich nach.

Der schlechte Start ins neue Jahr in China folgte auf die Nachricht von einem unerwartet starken Rückgang der Industrieaktivitäten im Dezember, der darauf hindeutet, dass die zweitgrösste Volkswirtschaft weiter an Schwung verliert. So fiel der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Wirtschaftsmagazins «Caixin» von 48,6 auf 48,2 Punkte.

Schwacher Börsenstart in der Schweiz

Der Wert liegt den zehnten Monat in Folge unter der Grenze von 50, was auf einen Rückgang der industriellen Fertigung hindeutet. Analysten hatten eigentlich eine Beruhigung der Lage erwartet. Der Index, der besonders die Stimmung in den Chefetagen kleiner und mittelgrosser privater Industrieunternehmen berücksichtigt, ist damit in sieben der vergangenen acht Monate rückläufig.

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«Viele Börsen haben einen solchen Mechanismus»
aus SRF 4 News aktuell vom 04.01.2016.
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In Europa reagierte der deutsche Leitindex DAX am heftigsten auf die negativen Vorgaben. Bis am Nachmittag verlor er mehr als 4 Prozent.

Doch auch der Schweizer Aktienmarkt ist mit tiefroten Notierungen gestartet: Die schwachen Daten zu den Industrieaktivitäten Chinas haben den Jahresauftakt vermiest. Der Swiss Market Index notierte mit einem Minus von rund 1,7 Prozent. Im Tagesverlauf fiel der SMI sogar unter 8600 Punkte. Bei Handelsschluss notierte der Index bei 8656 Punkten, was ein Minus von 1,8 Prozent entspricht.

Schwacher Start auch in den USA

Die Turbulenzen in China drückten auch auf den US-Aktienmarkt. Bei Handelsbeginn verlor der Dow Jones mehr als zwei Prozent. Damit droht der schwärzeste Jahresauftakt seit 1932. Damals schloss er 2,7 Prozent tiefer. Schlechte Wirtschaftsdaten und die zunehmenden Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran beeinflussen den US-Markt negativ. Bei Handelsschluss verzeichnete der Dow Jones noch ein Minus von 1,6 Prozent.

Schwächer war der US-Leitindex zuletzt ins Börsenjahr 2008 gestartet, als er letztlich ein Drittel an Wert verloren und die Finanz- und Wirtschaftskrise mit der Insolvenz der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers einen traurigen Höhepunkt erreicht hatte.

Einschätzung des SRF-Wirtschaftsredaktors Samuel Emch

«Nach schlechten Daten aus der Industrie fielen die Kurse bereits am Vormittag im Chinesischen Handel. Die Verkäufe wurden dann noch von Ängsten befeuert, dass sich grosse Investoren von Industrie-Papieren trennen werden. China hat im letzten Sommer ein Verkaufsverbot für Grossinvestoren erlassen, welches nun ausläuft. Das hat offenbar die Verkaufswelle heute an der Chinesischen Börse weiter angetrieben. Die Kurse fielen so tief, dass kurz nach der Mittagspause in China der Handel ganz eingestellt wurde. Die Auswirkungen auf die europäischen Börsen werden deutlich zu sehen sein.»

«Circuit Breaker»

Box aufklappen Box zuklappen

Einen automatischen Handelsstoppmechanismus kennen viele Börsen. An der Schweizer Börse können beispielsweise einzelne Aktien oder Wertpapiergruppen vom Handel ausgesetzt werden. Das Ziel sowohl in der Schweiz als auch in China ist, extreme Schwankungen zu vermeiden.

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