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André Holenstein, Direktor des Historischen Instituts der Universität Bern.
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André Holenstein: «Die wirklich wichtigen Sachen feiern»

Am 29.11.1516 schlossen die Eidgenossenschaft und Frankreich nach der Schlacht von Marignano Frieden. Heute ist der offizielle Festtag in Fribourg. Was feiern wir genau? Geschichtsprofessor André Holenstein ist Gast von Susanne Brunner.

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Um die Schlacht von Marignano wurden letztes Jahr eigentliche Wortschlachten um ihre Bedeutung für die heutige Schweiz ausgetragen. Das Friedensabkommen, das die Eidgenossen und Frankreich ein Jahr danach unterzeichneten, bringt helvetisches Blut hingegen kaum in Wallung. Nun mag das in der Natur unseres Geschichtsverständnisses liegen, dass Schlachten die Gemüter mehr erhitzen als Friedensabkommen. Für die Schweiz sei dieser «ewige Frieden» aber viel bedeutender als die Schlacht von Marignano für sich betrachtet, sagt André Holenstein, Professor für ältere Schweizergeschichte und vergleichende Regionalgeschichte.

«Denn dieser unbefristete Frieden hatte für die Schweiz die viel grösseren Konsquenzen als die Schlacht von Marignano.» Von da an habe man nie wieder Krieg gewollt mit dem König von Frankreich. «Dieser Frieden, diese Allianz war allerdings nur möglich, weil der französische König zu vielen Konzessionen bereit war und sehr langfristig gedacht hatte.» Von einer neutralen Schweiz sei man aber- wegen dieses Bündnisses mit Frankreich- weit entfernt gewesen.

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