Der 49-Jährige Laurent Goetschel ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Basel und Direktor der Schweizerischen Friedensstiftung swisspeace. Diese untersucht die Ursachen von gewaltsamen Konflikten und entwickelt Strategien, um diese beizulegen oder die Konflikte gar nicht erst so eskalieren zu lassen, dass es Tote gibt. In der Ukraine hat das offenbar nicht funktioniert. Warum nicht? Laurent Goetschel sieht zwei Gründe: Einerseits habe die EU die Prioritäten Russlands falsch eingeschätzt, etwa mit dem Vorantreiben des Assoziations-Abkommen mit der Ukraine, anderseits sei nun eine Situation entstanden, in der sowohl die Ukraine wie auch Russland meinen, sie könnten ihre Ziele ohne Dialog besser erreichen. Daraus abzuleiten, die EU und der Westen sollten nun die militärische Karte spielen, hält Goetschel für falsch: «Sicher keine Aufrüstung jetzt». Eine kriegerische Lösung sei für ihn keine Option, selbst wenn Russland versuchen würde, weitere Regionen oder gar Länder unter seine Kontrolle zu bringen.
Laurent Goetschel: «Sicher keine Aufrüstung jetzt»
«Nie wieder Krieg!» riefen Pazifisten nach dem Ersten Weltkrieg. Und nach dem Zweiten Weltkrieg glaubten in Europa viele daran. Doch nun herrscht Krieg in der Ukraine. Was ist schiefgelaufen? Friedensforscher Laurent Goetschel ist Gast von Susanne Brunner.
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