Der Schweizer Autopark ist stärker motorisiert als der im grenznahen Ausland. Am Autosalon in Genf fällt auf, dass die Zahl der ausgestellten sportlichen Geländewagen (SUV) stetig ansteigt. Die Autos in der Schweiz sind im Durchschnitt nicht nur grösser als die im Ausland, sie stossen auch mehr CO2 aus. Etwa ein Drittel, also der grösste Teil des schädlichen Klimagases in der Schweiz, stammt vom Verkehr.
Linke Kreise und der Verkehrs-Club der Schweiz VCS wollen deshalb, dass die Autos leichter und sauberer werden. Sie fordern strengere Grenzwerte und eine Lenkungsabgabe auf Benzin. So liesse sich viel für die Umwelt tun, und wer sparsam unterwegs wäre, würde belohnt.
Pragmatische Autonutzer setzen schon heute auf kleine Autos, denn die Klimaerwärmung lässt sich nicht stoppen mit riesigen SUVs.
Rechte Kreise und die Autoimporteure halten dagegen. Autofahrerinnen und Autofahrer müssten weiterhin die Wahl haben, sagen sie. Schwere Autos seien sicherer. Zudem sei Autofahren eben nicht nur eine nüchterne Transportart, um von A nach B zu kommen. Autofahren wecke Emotionen – und nicht alles, was Spass mache, solle beschränkt oder verboten werden.
Grosse Autos sind sicherer und komfortabler, deshalb leisten sich viele Schweizerinnen und Schweizer diesen Luxus.
Wer kauft die grössten Autos?
Neben den Alpenkantonen sticht der reiche Kanton Zug hervor, wo überdurchschnittlich viele teure, schwere Autos gekauft werden. Im ebenso hügeligen aber ärmeren Kanton Jura werden kleinere, günstigere Autos gekauft. Der Kanton Appenzell Innerrhoden sticht wegen der vielen verbrauchsarmen Mietautos heraus.
Durchschnittlicher Treibstoffverbrauch bei neu gekauften Autos
Sendung «Forum»
Gäste im Studio waren:
- Andreas Burgener, Direktor des Verbandes der Autoimporteure auto-schweiz
- Kurt Egli, Leiter der Auto-Umweltliste des Verkehrs-Clubs der Schweiz VCS