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Radio SRF 1 Küsschen, Küsschen oder Händedruck: Begrüssungsrituale im Check

Treffen wir einen Freund, begrüssen wir uns vielleicht mit einer Umarmung – oder mit Küsschen. Wie aber begrüssen wir einen entfernten Bekannten beim Geburtstagsfest? Wann sind Küsschen angebracht und wann tabu?

Die Begrüssungsrituale im Check:

Küsschen: Von Südeuropa schwappte die Küsschen-Kultur einst nördlich nach Mitteleuropa. In Spanien ist der Wangenkuss zwischen Freunden und Kollegen selbstverständlich. In Deutschland und in Teilen Frankreichs küsst man sich zweimal, wobei man mit der rechten Wange beginnt. In Paris sind sogar vier Küsse üblich. Eine weitere Besonderheit der Südeuropäer: Begrüssungsküsse zwischen Mann und Mann sind normal.

«Bei Begrüssungsküssen gilt die Faustregel: Rang vor Alter vor Geschlecht», sagt Benimm-Experte Christoph Stokar. Heisst: Die Initiative muss vom Ranghöheren kommen, so wie es beim Duzis üblich ist.

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Legende: Händedruck zwischen mächtigen Männern: Bundesrat Burkhalter und UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon. SRF

Händedruck: In der westlichen Welt ist der Händedruck eine der gebräuchslichsten Begrüssungsformen. Jedoch gibt man nur die Hand, wenn man bereit ist, länger zu kommunizieren. Idealerweise ist der Händedruck stark und die Hand so weit ausgestreckt, dass man die Intimdistanz von rund 50 Zentimetern nicht überschreitet. Eine Armlänge Distanz ist die Faustregel. Nicht toleriert ist der Händedruck zwischen Mann und Frau in Teilen der arabischen Welt und auch in weiten Teilen Asiens und Japan ist es nicht üblich, dass man sich die Hand gibt.

Winken: Bei allen Völkern gilt: Wer winkt, zeigt seine leere Handfläche und signalisiert somit, dass er in friedlicher Absicht und ohne Waffe kommt. Grundsätzlich wirkt winken distanziert, ist aber angebracht, wenn man keine Zeit für eine Konversation hat oder sich dem anderen nicht nähern kann, weil beispielsweise eine Strasse dazwischen liegt.

Umarmung: Gerade bei der jüngeren Generation gewinnt die Umarmung als Begrüssungsritual an Beliebtheit. Bei der älteren Generation ist es oft engen Freunden und der Familie vorenthalten.

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