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Radio SRF 1 Was die Handschrift über unsere Parteipräsidenten verrät

Die Parteipräsidenten der sieben grossen Parteien haben den «Wahlzmorge»-Fragebogen von Hand ausgefüllt. Wir wollten wissen, was ein Graphologe aus diesen Handschriften lesen kann.

Über Urs Imoberdorf

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Der Graphologe Urs Imoberdorf hat über 20'000 graphologische Gutachten gemacht.

Für ein graphologisches Gutachten untersucht der Graphologe Urs Imoberdorf die Handschrift nach rund 300 verschiedenen Schriftmerkmalen. Dazu gehören die Bewegung, Druckstärke, Form, Wortabstände oder die Dichte der Schrift.

«Man muss sich bewusst sein, dass Schriftmerkmale mehrdeutig sind», sagt der Graphologe.

Jede positive Eigenschaft könnte im Übertriebenen ins Negative umschlagen. So könne eine regelmässige Schrift etwa sowohl als ordentlich oder steif gedeutet werden. Ihre Bedeutung bekämen die Aussagen erst im Ganzen.

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Was Graphologen aus Handschriften lesen können
aus Audio SRF 1 vom 25.09.2015.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 12 Sekunden.

Für den «Wahlzmorge» haben die Präsidenten der sieben grossen Parteien den «Wahlzmorge»-Fragebogen von Hand ausgefüllt. Was verraten die Handschriften über die Parteipräsidenten? Wir zeigen dem Graphologen die Handschriften. Seine Antworten in der Übersicht.

Der Graphologe über die Handschrift von Regula Rytz:

Die Handschrift von Regula Rytz.
Legende: Die Handschrift von Regula Rytz. Zum PDF

«Eine regelmässige Schrift in Schriftgrösse und der Ausrichtung der Schriftlage», sagt Urs Imoberdorf. Die konzentrierte, gründliche und kontrollierte Handschrift könne auf jemanden schliessen, der Dinge ganz exakt machen will, sich absichert, fleissig ist und vielleicht sogar eine Neigung zum Perfektionismus hat. Deshalb ein möglicher Rat: sich nicht zu viel aufbürden lassen und sich immer wieder entlasten.

Der Graphologe über die Handschrift von Christophe Darbellay:

Die Handschrift von Christophe Darbellay.
Legende: Die Handschrift von Christophe Darbellay. Zum PDF

Dies sei eine bewegte Schrift. Sie wirke spontan, vielfältig. Man habe das Gefühl, dass diese Person viele Dinge tut, sich schnell anregen lässt und auch schnell reagieren kann. Eine mögliche Interpretation: Vor lauter Vielseitigkeit könnte sich dieser Schreiber auch verzetteln. Deshalb ein möglicher Rat: aufpassen, konzentrieren auf das Wesentliche und Prioritäten setzen.

Der Graphologe über die Handschrift von Martin Bäumle:

Handschrift von Martin Bäumle.
Legende: Die Handschrift von Martin Bäumle. Zum PDF

«Eine Person, die schnell denkt und schnell von einer Sache zum nächsten gehen kann», analysiert Urs Imoberdorf.

Die Schrift deute darauf hin, dass der Schreiber mit Zahlen umgehen könne.

Ein Rat, der sich aus der Schrift ableiten liesse: aufpassen, dass aus dem Schnelldenken nicht ein Schnellhandeln wird.

Der Graphologe über die Handschrift von Christian Wasserfallen:

Handschrift von Christian Wasserfallen.
Legende: Handschrift von Christian Wasserfallen. Zum PDF

Eine grosse, gut lesbare Schrift, die offen, spontan und normal daherkomme. Diese Schrift wirke wie der nette Kollege von nebenan. Das könne auf jemanden hindeuten, der sich ganz selbstverständlich so ausdrückt, dass er von allen verstanden wird.

Ein möglicher Rat: Vorsicht! Auch Offenheit kann im Übertriebenen als mangelnde Diskretion ins Negative kippen.

Der Graphologe über die Handschrift von Christian Levrat:

Handschrift von Christian Levrat.
Legende: Handschrift von Christian Levrat. Zum PDF

Diese Schrift habe etwas Feines, Empathisches. Zugleich könnten die graden, hochgesetzten «t»-Striche darauf hindeuten, dass die Person tonangebend sein wolle. Die Schrift ist nach links gewendet, wirke dadurch etwas sperrig. Eine mögliche Interpretation: ein eigentlich feinfühliger Mensch, der Führungsaufgaben übernehmen muss und so auch forciert oppositionell wirken könne.

Der Graphologe über die Handschrift von Martin Landolt:

Handschrift von Martin Landolt.
Legende: Handschrift von Martin Landolt. Zum PDF

«Eine individuell gestaltete Schrift, gleiche Wörter sind genau gleich geschrieben.» Auffällig: Weite Schrift mit breiten Buchstaben. Das «M» beispielsweise ist fast dreimal so breit wie hoch. In dieser breiten Schrift stecke Zielstrebigkeit. Denn unsere Schrift gehe von links nach rechts und wer viel Zug hat, mache sie breiter. Die Schrift deutet auf jemanden hin, der konsequent seinen Weg gehe und sich selber unter einen hohen Leistungs- und Erwartungsdruck setzt. Deshalb: Immer wieder Erholungspausen gönnen.

Der Graphologe über die Handschrift von Toni Brunner:

Handschrift von Toni Brunner.
Legende: Handschrift von Toni Brunner. Zum PDF

«Diese Schrift ist schnell geschrieben, zackig.» Somit bringe sie eine gewisse freudige Angriffigkeit zum Ausdruck. Interpretation: jemand der schnell begreift, worum es geht. Leute, die so schreiben, seien oft tüchtig, ihnen gelinge vieles und sie würden Dinge mit Leichtigkeit machen. Die Gefahr dieses Schreibtyps: Weil ihm Dinge so rasch gelingen, könnte er übermütig werden, vielleicht sogar überheblich. Deshalb ein möglicher Rat: Vorsicht! Bescheiden und auf dem Boden bleiben.

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