Der Name «Heimisbach» wurde vom Emmentaler Mundartdichter Simon Gfeller (1868-1943) frei erfunden. Seine Geschichte spielt in der Landschaft Dürrgraben. Zu Ehren des Schriftstellers änderte die Talschaft Dürrgraben ihren Namen offiziell in Heimisbach. Zum Hundertsten Geburtstag von Simon Gfeller, im April 1968.
Lehrer und Autor
Simon Gfeller wuchs in einfachen ländlichen Verhältnissen auf. Im Schulhaus Thal im Dürrgraben besuchte er neun Jahre lang die Primarschule. Danach absolvierte er am Seminar Hofwil bei Münchenbuchsee die Ausbildung zum Lehrer. Zuerst unterrichtete er im Dorf Grünenmatt, später während mehr als dreissig Jahren, auf der Egg in Lützelflüh.
1910 veröffentlichte Simon Gfeller sein erstes Buch «Heimisbach». Der Roman war ein Meilenstein in der Literatur des Kantons Bern, er war der erste im Emmentaler Dialekt. Mit «Geschichten aus dem Emmental» veröffentlichte Simon Gfeller 1914 sein erstes Buch in schriftdeutscher Sprache.
Die Universität Bern würdigte den Mundartdichter 1934 mit dem Ehrendoktor. Nach seinem Tod wurde Simon Gfeller neben den Gräbern von Jeremias Gotthelf und Emanuel Friedli an der Sonnenseite der Kirche Lützelflüh beerdigt.
Hörspiel-Produktion «Heimisbach»
Lesung: Rudolf Stalder
Produktion: SRF, 1987
Dauer: 52 Minuten
«Heimisbach» - alle 12 Folgen
«Heimisbach» - Teil 1 und 2
«Heimisbach schildert Bilder und Begebenheiten aus dem bäuerlichen Leben des unteren Emmentals um 1910. In Teil 1 und 2 geht es um die «Schtubete» und um neidische Nachbarn.
«Heimisbach» - Teil 3 und 4
Das zweite Kapitel «Huslüüte-Niid u Dienschte-Gchäär» ist den Nachbarn der Heimisbacher Bauern gewidmet, vornehmlich der streibaren Schallhäse und ihrer Tochter Luiseli. Dann beschreibt Simon Gfeller ein neues Bauernleben, eines von reger Betriebsamkeit, da sich der Winte zu Ende geht und der Frühling in voller Kraft Einzug hält.
«Heimisbach» - Teil 5 und 6
Der fünfte Teil handelt vom jungen abstinenten Heimisbacher Lehrer Ernst Helfer sowie von Setteli, die dem Schulmeister tüchtig den Kopf verdreht. Bei einem sonntäglichen Ausflug im Mai machen sich beim Lehrer Frühlingsgefühle bemerkbar, aber auch der Stachel der Eifersucht.
«Heimisbach» - Teil 7 und 8
Zwei Väter geraten sich in die Haare, weil es mit dem Verkuppeln ihrer Sprösslinge - Annemareili und Thuri - partout nicht klappen will. Nach einem wüsten Saufgelage geht es um die Folgen einer durchzechten Nacht: Abschied von einem geliebten Menschen sowie Aufkeimen einer jungen Liebe.
«Heimisbach» - Teil 9 und 10
Ein trauriger Anlass ebnet Schulmeister Helfer den Weg zu seinem geliebten Setteli. Aber nichts fügt sich so, wie es sollte, und nun zeigt sich der sonst so verständige und umgängliche Ernst Helfer von einer ganz neuen, ungewohnten Seite.
«Heimisbach» - Teil 11 und 12
Das letzte Kapitel in Simon Gfellers Roman trägt den Titel «Verbundthäägglet», was soviel bedeutet wie «miteinander verbunden/ineinander verschlungen». Gfeller beschreibt darin in seiner detailtreuen Art das gemeinsame Flachsbrechen, das Lehrer Helfer möglicherweise endlich die Gelegenheit gibt, doch noch zu seinem Setteli zu finden.