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Aktuell Der Anfang vom Ende des Gratiskonsums

Wer Spotify gratis nutzt, muss in Zukunft länger auf neue Alben warten. Der Streaminganbieter will mit diesem Schritt mehr Nutzer dazu bewegen, ihren kostenlosen Account auf den Premiumaccount upzugraden.

Neue Verträge mit den grossen Musikzulieferern

Ein neuer Lizenzvertrag mit der Universal Music Group, einem der drei grossen internationalen Majors im Musikbusiness, erlaubt der Plattenfirma, neue Alben aus deren Artistkatalog auf Spotify während den ersten zwei Wochen ausschliesslich den zahlenden Nutzern zum Stream anzubieten. Während sich für Premiumnutzer eigentlich nichts ändert, müssen sich die sogenannten werbefinanzierten Nutzer mit den Vorabsingles begnügen. Zwei Wochen nach Release können die neuen Alben dann auch von Gratisnutzern uneingeschränkt gestreamt werden.

Dabei handelt es sich – zumindest vorerst – nur um einen Teil der Universal-Alben. Die Künstler, respektive die Universal Music Group selbst, können nämlich frei entscheiden, ob sie die Alben exklusiv für die Premiumuser verfügbar machen wollen. Gleiche oder ähnliche Verträge mit den anderen zwei Majors, Sony und Warner Music, sind aber in der Pipeline und dürften in naher Zukunft ebenfalls unter Dach und Fach gebracht werden. Das dürfte dann bedeuten, dass bald eine Vielzahl neuer Alben in dieses Raster fallen könnte.

Spotify bricht mit der eigenen Philosophie

Nachdem Spotify uns die Musik anfänglich eher als frei zugängliches Gratiskulturgut «verkauft» hat, werden nun die Bestrebungen immer grösser, den riesigen Kundenstamm dazu zu bewegen, für ihren Musikkonsum zu bezahlen. Von den über 100 Millionen Nutzern bezahlt aktuell nur knapp ein Drittel die Streamingdienste, die sie bei Spotify in Anspruch nehmen (Stand Juni 2016). Da ist also noch viel Luft nach oben. Ob diese Massnahme für Musikkonsumenten tatsächlich Anreiz genug ist, zum bezahlten Abo zu wechseln, wird sich zeigen. Spotify selber rechnet anscheinend fest damit.

Für Bands und Plattenfirmen dürfte das neue Modell deshalb interessant sein, weil sie pro Stream von zahlenden Kunden mehr Geld verdienen als pro Stream von Gratisnutzern. Sollte die Massnahme fruchten und tatsächlich einen deutlichen Zuwachs von Premiumaccounts mit sich ziehen, wäre das folglich sowohl für Spotify als auch für die Majors und deren Bands attraktiv.

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